Dienstag, 9. Oktober 2012

Nur ein Tag



Mit einem bestimmten Ruck schloss er die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Ich saß auf der Couch und lächelte ihn breit an.

„Alle weg.“, verkündete er erleichtert und drehte dann seinen Kopf, ließ seinen Nacken mit geschlossenen Augen knacken. Er sah wirklich fertig aus. Dunkle Augenringe zogen sich über seine Haut. Ein Dreitagebart zierte sein kantiges Kinn und seine sonst leicht gebräunte Haut wirkte fahl, aber dennoch war er für mich im Moment der schönste Mann auf Erden.

Mein gefühlvoller, sexy Stripper mit der harten Schale und dem weichen Kern.

Ich konnte es nicht mehr aushalten ihn nur anzusehen ohne zu berühren und streckte die Hand nach ihm aus.

Ein wunderschönes Lächeln überzog sein Gesicht, ließ diese eindrucksvollen dunkelgrünen Augen mit Wärme erstrahlen und er setzte sich in Bewegung.  Ich glaube er konnte gar nicht anders als sich mit tänzerischer Anmut zu bewegen und mir stockte der Atem, während dieser schöne Mann auf mich zukam und vor mir stehen blieb.

Er strich durch meine Haare und lächelte sanft auf mich herab. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du zu mir zurückgekommen bist.“

„Ich auch nicht.“, hauchte ich und schloss die Augen, als er meine Wange mit einer mittlerweile fast schon vertrauten Geste umfing und mich mit dem Daumen streichelte. Weil ich dem Drang ihm nahe zu sein, so gut wie nie widerstehen konnte, beugte ich mich vor und umschlang seine Hüften mit meinen Armen. Mein Gesicht lehnte ich an seinen Bauch und fühlte genau die Ausbuchtung seiner Muskeln unter meiner Wange, die ich daran schmiegte. Er lachte leise, als ich mit meiner Nase darüberfuhr.

„Bist du etwa kitzlig?“, fragte ich hinterhältig. Er lachte lauter. Mit einem Mal waren meine Handgelenke in seinen Händen.

„OH nein junge Dame! Ich bin viel zu fertig für so was!“ Jetzt musste ich auch lachen und versuchte seinem Griff zu entfliehen, dabei warf ich mich nach hinten, aber er folgte mir einfach und setzte sich in alter Strippermanier breitbeinig über meine Knie.

„Du wolltest es nicht anders…“, kündigte er düster an, dann waren beide Handgelenke schon zusammen gefangen genommen und er pikste mich in die Seiten. Ich lachte so laut, dass ich grunzte und wand mich unter ihm hin und her wie ein Wurm. Keine Ahnung wann mich das letzte Mal jemand gekitzelt und ich so heftig gelacht hatte, dass ich schreien  musste.

„ICH ERGEBE MICH! BITTE HÖR AUF, SONST MACH ICH MIR IN DIE HOSEN!“ Lachend ließ er von mir ab und beugte sich vor, um mit seiner Nase über  meine zu streichen.

Oh mein Gott diese Augen, sie würden irgendwann meinen absoluten Untergang bedeuten. Sie raubten mir den Atem. Er ließ meine Arme los und umfing mit einer Hand sanft meinen Kiefer. Sie fühlte sich riesig und beschützerisch auf meiner Haut an.

Er küsste mich…. Langsam und sinnlich und das so lange und ausdauernd, bis ich keine Luft mehr bekam. Dann schwang er sich plötzlich von mir runter und zog mich auf sich, so dass ich auf seinem Bauch zu sitzen kam.

Das sanfte Licht des Morgens wurde rötlich durch seine Vorhänge gefiltert. Um uns herum herrschte Chaos, aber hier in unserer kleinen, ganz persönlichen Liebesblase, herrschte Glückseligkeit. Seine Hände lagen auf meinen Oberschenkeln und ich strich verträumt über die Sehnen an seinen Unterarmen.

„Meine Eltern würden sich sicherlich freuen, wenn ich endlich mal eine Freundin mit nachhause bringen würde.“

„Hä?“

„Du hast gesagt du kennst meine Eltern nicht und ich denke das sollten wir schleunigst ändern.“ Edward
grinste mich breit an, während mein Mund einige Sekunden in Sprachlosigkeit abhing. Er gluckste leise und hob die Hand, um ihn zu schließen und dann mit dem Daumen über meine Lippen zu streichen.

„Ich hatte bis jetzt drei, oder nein warte, vier feste Freundinnen. Eine hatte ich auf der High School die ich natürlich abgeschlossen habe“ Er rollte die Augen, dann sprach er mit seiner tiefen Stimme sanft weiter. „Es war nur eine kleine Liebelei, mit den ersten Küssen und schließlich dem ersten Sex… sie konnte nicht wirklich mit mir und äh… meinen männlichen Vorzügen umgehen, deswegen verließ sie mich nach dem ersten Mal. Dabei habe ich  mir solche Mühe gegeben!“ Er schaute mich gespielt in tiefer Trauer erschüttert an und legte theatralisch die Hand auf sein Herz. Ich wurde knallrot, denn jetzt lief mein Kopfkino Amok. Ich hatte ihn ja schon gefühlt und da hatte ich mich wegen der Größe fast zu Tode erschrocken. Eine Vermutung war gewesen, dass er für seinen Auftritt nachgeholfen hatte, aber die war jetzt dahin…  Ich konnte seine erste Freundin verstehen… irgendwie ein bisschen… aber meine Lustgrotte konnte es gar nicht, sie freute sich schon auf das erste Treffen mit….

Er grinste breit und zufrieden über meine Röte und strich über meine Wange. „Mhmmm…. Baby….. an was du wohl gerade denkst?“ Ich fing seine Hand ein und schloss die Augen. Er wusste es doch sowieso.

„Und weiter?“, lenkte ich schnell ab, er lachte jetzt leise über mich und meine Scham und sprach weiter.

„Die nächste hatte ich auf dem College.“ Als meine Augen aufflogen, rollte er seine erneut. „Nur weil ich strippe heißt es nicht, dass ich ungebildet bin.“ Seine Stimme klang nicht mehr ganz so weich.

„Das hatte ich auch nie von dir gedacht!“, verteidigte ich mich schnell.

„Gut…. Also mit ihr war ich zwei Jahre zusammen, bis sie wegzog. Sie suchte sich ziemlich schnell einen Neuen und gab unsere Fernbeziehung auf. Ich war am Boden zerstört. Wieder mal.“, gab er noch ironisch dazu.

„Ich musste aber meine schulische Laufbahn abbrechen… weil… weil…“ er verhaspelte sich und ich wusste, dass er hier etwas ausließ. „Ich mit dem Strippen und Geld verdienen anfangen musste.“

„Musste?“

„Ja.“ Edward biss die Zähne hart aufeinander. Sein Kiefermuskel spannte sich an.

„Oh.“

„Ab da hatte ich natürlich viele Frauenbekanntschaften und habe es mit zweien fest probiert, aber sie sind beide mit meinem Job nicht klar gekommen. Ich war meinen Freundinnen immer treu, denn ich bin es so von meinen Eltern gewöhnt, aber irgendwann flüchteten sie alle. Es wurde ihnen zu viel.“ Ich biss mir auf die Unterlippe, weil seine Finger bis zu meinen Knien und zurück strichen. „Ich konnte sie verstehen. Mir würde es auch nicht gefallen wenn die Frau die ich liebe sich vor anderen Männern auszieht.“ Er zuckte die Schultern und sah mich grüblerisch an. „Kommst du damit klar, Bella Denn so sicher wie Scheiße stinkt, kann ich jetzt nicht einfach damit aufhören.“

„Ich weiß.“, flüsterte ich und strich weiter über seine Arme. „Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung ob ich damit klar komme, ich denke das wird die Zeit zeigen. Ich… ich weiß nicht… mal was das zwischen uns wird.“

„Eine feste Bindung?“, er schaute mich fast schon ängstlich, aber hoffnungsvoll lächelnd an und ich lächelte zurück. Er erinnerte mich an einen kleinen Jungen, der unbedingt diesen einen bunten großen Lutscher wollte und darum bettelte. Einen wunderhübschen, bezaubernden Jungen. Ich konnte nicht anders und beugte mich vor.

„Das finde ich gut.“, murmelte ich gegen seine vollen, weichen Lippen und küsste ihn einmal sanft. Dann richtete ich mich breit lächelnd wieder auf.

„Sonst noch etwas was du mir erzählen willst?“, fragte ich gespielt streng und zog eine Augenbraue nach oben.

Er gluckste wieder und Gott ich liebte das Geräusch seines Lachens. „Einiges… Also, ich war schon mal im Knast… weil ich betrunken gewesen war und mir gedacht hatte ich müsse ein wenig rumrandalieren und das auf einem Kinderkarussell…  Man, dieser verdammte Schwan wollte einfach nicht so wie ich… der konnte nämlich gar nicht fliegen, das Drecksvieh.“ Ich lachte, weil ich mir vorstellte wie er ihn besoffen lallend, zwischen all den Kindern dazu bringen wollte loszufliegen, der dumme Vogel sich aber nur im Kreis drehte. Er lachte auch bei der Erinnerung daran und sprach dann weiter „Sie steckten mich natürlich prompt in eine Ausnüchterungszelle und weil sie anscheinend typische Klischees bedienen wollten, auch noch mit einer Transe… Sie ist übrigens heute einer meiner engsten Freunde.“

„Echt?“

„Ja.“ Er grinste frech und seine Zähne strahlten mich an.

„Oookaaay.“ An diesen Lebensstil musste ich mich wirklich erst gewöhnen, den er führte.

„Ich liebe mein Auto, ich liebe Geschwindigkeit und ich fahre sehr schnell.“

„Oookaaaay.“ Daran würde ich mich auch noch gewöhnen müssen.

„Und was ich gerne frühstücke, werde ich dir jetzt zeigen.“  Und mit diesen Worten nahm er mich an den Hüften, schwang mich herum, gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und sprang von der Couch. Mich wunderte es, dass er nicht ein paar Saltos in die Küche machte.

Nach einem üppigen, sehr sättigenden Frühstück, war Edward unter mir auf der Couch in einen scheinbar komaartigen Schlaf gefallen. Ich beobachtete noch ein paar Minuten, oder vielleicht auch Stunden sein friedliches schönes Gesicht und streichelte verträumt darüber. Mit einem letzten sehnsüchtigen Kuss stand ich auf und sah mich in der absolut chaotischen Bude um. Ich fand auf einem Sofa neben der Couch eine Decke, deckte ihn zu und dann… machte ich mich ans Werk.  Ich hielt es hier sonst einfach nicht aus.

Dabei strahlte ich die ganze Zeit vor Glückseligkeit und Schmetterlingen in meinem Bauch von einem Ohr zum anderen und ich würde mir dieses Gefühl jetzt nicht zerstören lassen, denn die Realität würde uns sicherlich noch früh genug einholen.

Nachdem ich zwei Stunden Extremputzing veranstaltet hatte, war ich bis auf die Knochen durchgeschwitzt und brauchte dringend eine Dusche. Ich glubschte aus der Küche, wo ich das letzte Glas eingeräumt hatte ins Wohnzimmer und hörte und sah ihn leise schnarchen. Gott, sogar das war an ihm süß.

Ich fühlte mich einfach mal wie daheim und stieg unter die Dusche, in der sicherlich drei Leute Platz gehabt hätten. Das klare Wasser prasselte angenehm lauwarm auf mich herab und kühlte meinen aufgeheizten Körper ab. Schon jetzt, war es draußen brühend heiß und schwül und ich streckte mit einem Seufzen mein Gesicht in den Wasserstrahl und fühlte mich danach rundum erfrischt. Ich brauchte kein Duschgel, Wasser allein reichte vollkommen aus.

Gleich neben der Dusche gab es ein großes Regal mit flauschigen schwarzen Handtüchern und ich trocknete mich mit einem ab. Genau in dem Moment wurde die Tür mit einem Ruck aufgerissen und ein völlig aufgelöster, panischer Edward stürmte das Bad, wie eine Sturmwolke den sommerlichen Himmel.

Mit einem Kreischen, das selbst in meinen Ohren stach, presste ich schnell das Handtuch vor meinen Körper, während er mit der Klinke in der Hand erstarrte und… seine Augen sich verdunkelten. Ohne es zu versteckten glitt er mit seinem hungrigen Blick über meinen Körper, der davon anfing zu kribbeln.

„Ich dachte du bist gegangen.“, meinte er tonlos, ohne seine Augen von meinen Beinen zu lösen.

„Klar, ich mach dir den Putzdienst und hau dann einfach ab.“ Sein Blick schoss nach oben und seine angespannten Schultern sackten herab.

„Danke dafür. Das hat noch nie jemand für mich gemacht.“ Er wurde rot und strich sich über den Nacken, nun war er peinlichst darauf bedacht den Boden zu inspizieren. Ich war ihm dankbar dafür, dass ihm wieder eingefallen war, wie verklemmt ich war.

„Für dich hat noch nie jemand geputzt?“

„Doch meine Mama.“ Er grinste mich spitzbübisch an. „Äh… okay… ich werde dann mal…“, er sah mich an und schluckte hart „wieder rausgehen, damit du dich in Ruhe… anziehen kannst. Brauchst du was von mir?“

Ich schüttelte grinsend den Kopf. „Nein, ich ziehe mein Kleid einfach ohne meinen Bikini drunter an.“ Jetzt klappte sein Mund schockiert auf und er starrte mich an wie das letzte Einhorn. Ich lachte und wollte auf ihn zugehen, um ihn zu küssen, aber er streckte seine Hand vor mir aus.

„STOP, keinen Schritt weiter! Mit dem Kopfkino, welches du mir gerade beschert hast, wäre es nicht ratsam für dich in meine Nähe zu kommen, außer du willst auf der Stelle gefickt werden.“ Jetzt war es an mir geschockt zu sein, knallrot zu werden und sofort zu erstarren.

„Gut…“ langsam, als würde er sich vor einem wilden Tür in Sicherheit  bringen, ging er einen Schritt zurück. Wenn er eine Waffe gehabt hätte, hätte er diese sicher auf mich gehalten. „Wir… treffen uns unten.“, stammelte er unsagbar niedlich und ich kicherte über ihn, während ich gleichzeitig die Augen rollten.

„Bis gleich du schüchternes Mädchen das es voll in sich hat.“ Mit diesen Worten knallte er die Tür zu und ich hörte ihn Treppen herabrennen, wie ein Verrückter auf der Flucht. Ich lachte ausgelassen. Er war ja so… lustig und durchgeknallt und anbetungswürdig.

Als ich nach unten kam, ich hatte mich dann doch nicht getraut und lieber den alten verschwitzten Bikini nochmal angezogen, als unten ohne in diesem knappen Kleidchen rumzurennen, ging er auch nach oben duschen. Bei ihm dauerte es nicht so lange wie bei mir und als er wieder runter kam, stockte mein Atem. Er trug eine tief sitzende Militärhose und ein weißes Muskelshirt. Dazu ein Leder- Band ums Handgelenk, seine kurz geschorenen Haare und auch noch Boots… es war perfekt. ER WAR    PERFEKT. Er zog sich sogar im Alltag an wie ein Stripper und Gott…. Es stand ihm vorzüglich. Er konnte es sich eindeutig mehr als leisten.

„Bereit für neue Schandtaten?“ Er kam auf mich zu und umfing meine Hüften, mit einer Hand hielt er meine, mit der anderen stieß er mich ab und wirbelte mich im Kreis. Mit einem Ruck zog er mich, lachende, kleine Frau gegen seine Brust und küsste mich auf meinen Kopf.

„Mit dir immer.“, gab ich schüchtern zurück und küsste ihn kurz über seinen Ausschnitt auf seine glatten, harten Brustmuskeln.

Wir gingen zum Jahrmarkt… ich war schon seit Jahren auf keinem gewesen. Also hatte ich ganz vergessen wie bunt und laut es hier war und wie gut es überall nach Zuckerwatte oder gebratenen Mandeln roch. Edward schoss mir souverän ein riesiges Kuscheltier. Es war ein überdimensionales Zebra, unter dem ich fast begraben wurde, als er es mir stolz überreichte und dabei theatralisch vor mir auf die Knie ging. Doch als wir über ein kleines, schwarzhaariges Latinomädchen stolperten das gerade einen herzzerreißenden Weinanfall hatte, weil sein Eis vor ihm auf dem Boden lag, tat es Edward so leid, dass er mich fragte, ob wir ihm nicht das Kuscheltier schenken wollten. Ich hatte in dem Moment genau dieselbe Idee gehabt und war mir jetzt nur umso sicherer den richtigen Mann an meiner Seite zu haben. So wie sie ihn anhimmelte als er ihr das Zebra gab, sah sie das wohl genauso.

Ich hakte mich lächelnd bei ihm ein und wir schlenderten weiter. Er versuchte mich für eine Fahrt auf der Achterbahn zu überreden, aber ich war einmal mit einer gefahren, als ich vierzehn gewesen war und hatte danach alles vollgereiert, also konnte er flehen und betteln und vor mir knien sooft und so viel er wollte, aber er brachte mich nicht dazu. Wir fuhren stattdessen Kettenkarussell und hielten sogar dabei Händchen.

Danach sprangen wir ins Meer um uns abzukühlen, bei der Affenhitze, wären wir sonst eingegangen. Edward zeigte mir danach seinen Lieblingsburitoladen von denen man- seine Rede- so richtig geil furzen konnte und fütterte mich liebevoll mit dem Furzessen, auch seine Rede.

Ich lachte an diesem Tag so viel, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Mit ihm war es einfach nur wunderschön und ich konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Er von mir auch nicht, dass spürte ich mit jeder Faser meiner Selbst. Außerdem wusste er wie man Frauen so behandelte, dass man sich fühlte wie das kostbarste auf der Welt.

Doch je weiter sich die glühend heiße Sonne über den Himmel schob, umso mehr wurde mir klar, dass ich mich nicht mehr länger vor der Realität verstecken konnte.  Ich musste mit Jake reden und ich musste es Edward beibringen, dass ich noch mit Jacob reden musste.

„Edward.“

Wir waren gerade ins Auto gestiegen und er ließ alle Fenster herunter, um die saunaartige Hitze zu vertreiben.

„Was Baby?“ Er drehte sich zu mir um und strich mir die Haare vom verschwitzten Nacken, massierte mich leicht und sah mich aufmerksam an. Ich biss mir auf die Unterlippe und nestelte in meinem Schoß mit meinen Händen rum. Er verengte die Augen.

„Was ist?“

„Ich muss mit meinem Verlobten sprechen.“

Stille. Ich schaute von meinem Schoß hoch und sah wie er mich blank ansah.

„Okay.“, meinte er dann schließlich nur und startete den Motor.  Dafür zog er die Hand zurück und hielt sich an meiner Kopfstütze fest um rückwärts auszuparken. Er versuchte zwanghaft keine Gefühle durchblicken zu lassen. Das merkte ich ganz genau.

„Einfach nur Okay? Kein wieso und weshalb?“, bohrte ich neugierig, während er sich in den dichten Verkehr einreihte.

„Nenn es feige, aber  ich habe im Laufe meines Lebens gelernt keine Fragen zu stellen, bei denen die Antworten wehtun könnten.“ Er war eindeutig ungefähr zwanzig Grad zu kalt zu mir und das frustrierte mich.

„Ich will mit ihm reden, weil ich ihm die Wahrheit sagen will, Edward.“, meinte ich sanft.

„Die wäre“. Er sah mich nicht an, konzentrierte sich nur darauf Zentimeter für Zentimeter weiter zu kriechen, ich runzelte die Stirn.

„Das ich ihn verlassen werde, weil ich mich in dich verliebt habe?“ Es war für mich ganz klar, aber für ihn anscheinend nicht. Dachte er ich würde meine Entscheidung bereuen oder meine Meinung gar ändern, wenn ich mit Jake sprach? Ich war nicht so, wenn ich mich einmal für etwas entschieden  hatte, dann blieb ich auch dabei, aber er konnte das natürlich nicht wissen.

Er sah mich immer noch nicht an.

„Hast du mich gehört?“, fragte ich unnötigerweise. Die Stimmung die von ihm ausging, gefiel mir gar nicht.

„Ich bin nicht taub.“ Okay… langsam wurde ich wütend.

„Mein Gott, was ist denn jetzt los mit dir?“, stieß ich aus und bekam einen halb frustrierten, halb wütenden Blick zu geworfen. „Rede mit mir!“

Mit einem Ruck scherte er nach links auf die Überholspur und gab Gas sobald er konnte. „WAS mit mir los ist Bella? Wirklich?“, knurrte er frustriert.

„JA!“ Boah… ich wurde nicht nur langsam wütend… ich war es vollkommen!

„Was denkst du denn was mit mir los ist, wenn ich höre, dass du dich mit deinem Verlobten triffst, um mit ihm zu sprechen? Ich denke komischerweise, aus welchen Gründen auch immer, dass es für dich nicht leicht ist zehn Jahre Beziehung einfach so weg zuschmeißen und dass er dich mit irgendwas um den Finger wickeln könnte und dass ich dich verliere, noch bevor es mit uns richtig angefangen hat.“

„Wirst du nicht! Und was denkst du denn was ich jetzt tun soll? Mich einfach vor ihm verstecken? So, dass er vor Sorge um mich umkommen wird?“ Er antwortete nicht. „Glaubst du etwa für mich wird es leicht werden?“, fügte ich also noch etwas weicher hinzu. „Ich habe Jake lange Zeit geliebt. Es fällt mir nicht leicht ihm weh zu tun und glaube mir, ich würde mich sehr gerne vor diesem Gespräch drücken, aber er hat es verdient die Wahrheit zu erfahren!“

Er schloss die Augen, als wir an einer roten Ampel stehen blieben und rieb sich über die Stirn. Dann atmete er tief durch. „Du hast ja recht…“

„Ich weiß.“, jetzt war ich es, die wütend war und verschränkte die Arme vor der Brust. Stur starrte ich jetzt nach vorne.

„Lass mich mitkommen.“ Ich schaute ihn an, als hätte er seinen Verstand verloren.

„Spinnst du?“

„Wenn es um dich geht schon.“ Er zuckte mit den breiten Schultern, als ich ihn weiterhin ungläubig ansah.

„Das wäre das letzte, wenn ich dich mitnehmen und ihm somit unter die Nase reiben würde, da guck Jake, genau das ist der Grund, weswegen ich dich verlasse… sieh dir nur diese Muskeln an und dieses wahnsinnig hübsche Gesicht. Hast du jemals so etwas Wunderschönes gesehen wie seine Augen und guck erst mal dieser Arsch und hey ich hab was vergessen… Edward tanz mal… jeah Baby, schwing deine sexy Hüften… siehst du Jake… DER Kann sich bewegen, ich sags dir… mit einem Lapdance hat er mein Herz gestohlen. Tut mir leid für dich, aber er ist nun mal der schärfste Typ auf diesem Planeten, da hast du keine Chance dagegen?!“ Boah, war ich jetzt sauer und Edward hatte nichts Besseres zu tun als leise zu lachen.

„WAS?“, fragte ich genervt.

„Du bist so verdammt süß, wenn du so von mir schwärmst.“ Er beugte sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss auf den Hals. Jegliche Wut fiel von mir ab, sobald seine Lippen mich berührten.

„Mit einem Lapdance habe ich dein Herz gestohlen?“, neckte er mich sanft.

„Ach, halt die Klappe.“ Ich konnte das Lächeln nicht aus meiner Stimme vertreiben, die sofort sanfter wurde, denn seine Nase strich über meinen Kiefer und sein Atem umnebelte mich. Ohne mein dazutun, drehte ich ihm mein Gesicht zu und wir versanken in einem tiefen innigen Kuss.

Edward schmeckte süß nach gebrannten Mandeln.

Ich stand ungefähr seit zehn Minuten vor dem Hotel und konnte mich einfach nicht dazu bringen da hochzugehen und der Wahrheit ins Auge zu blicken.

Wie würde es Jake gehen? Wie würde er reagieren?  Ich fühlte mich wie das größte Arschloch auf diesem Planeten, aber was sollte ich tun? Edward vergessen, Jake heiraten und dann voller Frust in einer lieblosen Ehe feststecken, nur weil es moralisch richtig war? Das wäre doch auch Jake gegenüber unfair. Er hatte eine Frau verdient die ihn genauso liebte, wie ich es mal getan hatte.

Ich musste mutig sein und das hier beenden bevor er zu spät war.

Irgendwann setzte ich mich also in Bewegung und ging los. Im Aufzug fühlte ich mich, als würde ich zu meiner Beerdigung Hinrichtung fahren und noch schlimmer wurde es, als ich vor der Zimmertür stand.

Noch einmal tief durchatmen und ins kalte Wasser springen… Wieder mal.

Ich sah erst mal nichts, sobald ich das Zimmer betreten hatte, denn es war zappenduster. Alle Vorhänge waren zugezogen und es stank abartig nach alkoholischen Ausdünstungen, aller Art. Ich wedelte angewidert vor meinem Gesicht rum, als würde es was bringen und stolperte über Unbekanntes zum erstbesten Fenster. Dort riss ich den Vorhang auf und flutete das Zimmer mit Tageslicht und vor allem schwüler Frischluft. Nachdem ich für Sauerstoffzufuhr gesorgt hatte, blickte ich mich um und sah nicht nur eine leere Weinflasche rumliegen, doch mein Blick blieb auf der Couch hängen, denn dort saß Jake, mit den Ellbogen auf die Knie gestützt und den Kopf in den Händen vergraben. Eine Pose der absoluten Verzweiflung.

„Jake?“, fragte ich leise, weil sich bei seinem Anblick schmerzhaft mein Herz zusammenzog.

Langsam wandte er den Kopf und sah mich traurig und mit blutunterlaufenen Augen an. Seine Haare waren zerzaust, sein weißes Hemd offen und mit Wein befleckt.

„Hey.“, sagte er schwach und griff nach einer Flasche Wein die vor ihm auf dem Tisch stand. Er nahm einen großen Schluck. „Wo warst du?“, fragte er dann und stellte die Flasche mit einem Knall ab, von dem ich innerlich und äußerlich zusammenzuckte. Unter der schwachen Oberfläche brodelte es. Ich ging langsam zu ihm und setzte mich neben ihn auf die Couch. Tausend Worte rauschten durch meinen Kopf, aber nichts schien das hier leichter zu machen, also entschied ich mich für die einfache unverschönte Wahrheit.

„Ich war… bei einem anderen Mann, Jacob.“ Er keuchte auf, denn damit hatte er sicherlich nicht gerechnet. Sein Kopf fuhr herum und er starrte mich an, als hätte er mich noch nie in seinem gesamten Leben gesehen.

„Komm schon Süsse, verarsch mich nicht! Das ist nicht witzig!“ er wollte nach meinem Knie greifen, aber ich hielt seine Hand ab und nahm sie in meine. Strich darüber und fühlte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich konnte ihn einfach nicht ansehen, während ich hauchte.

„Ich verarsche dich nicht. Ich habe vorgestern Abend einen Mann kennen gelernt und… und… Gott…“ ich strich mir übers Gesicht und sah ihn dann doch an. „Ich liebe dich nicht mehr, Jake.“ Eine Träne rann über meine Wange, als ich auf seinem Gesicht sah was diese Worte mit ihm anstellten.

„D… das meinst du doch nicht ernst…“

„Doch.“ Ich drückte seine Hand an mein Herz. „Es tut mir leid, so war das nicht geplant, aber… ich will meinen Laden nicht aufgeben, ich will mein Leben nicht aufgeben. Ich will mich nicht aufgeben, für unsere Zukunft.“

Er sah mich nur blank an. „D… du willst mich nicht heiraten?“

Ich nickte und biss mir auf die Lippe um einen Schluchzer zurückzuhalten. Ich musste jetzt stark bleiben und später zusammenbrechen. Ich wollte Jacob nicht wehtun, aber es führte kein Weg daran vorbei. Die Wahrheit war eben manchmal schmerzhaft.

„Mir hätte es früher klar werden müssen… aber wir… wir haben uns auseinander entwickelt und ich wollte es nicht glauben… bis… bis… bis ich merkte wie es ist wirklich für jemanden wahre Gefühle zu haben.“

„Du hast wirklich einen anderen kennengelernt?“ Jake schien langsam zu realisieren und er zog seine Hand mit einem Ruck von mir weg, als würde er sich ekeln. Er hatte jegliches Recht dazu. Ich fühlte mich gerade selber wie eine gewissenlose Schlampe. Ohne ihn anzusehen, nickte ich nur und starrte auf meinen Schoß.

„Wer ist es?“ Seine Stimme war hart.

„Du kennst ihn nicht.“

„Wo hast du ihn kennengelernt?“ jetzt fühlte ich wie meine Wangen heiß wurden. Das hier war wahrscheinlich das schwerste was ich jemals zu ihm sagen musste, er würde denken ich wäre komplett durchgeknallt.

„In einem Stripclub.“ Stille. Dann lachte Jake laut und bellend.

„Ach… Kleine… ich wusste doch, dass das hier ein Scherz ist.“ Er wollte seinen Arm um meine Schulter legen und mich an sich ziehen, aber ich entzog mich ihm und sprang auf. Er sah  mich total verdattert an. Wirr fuhr ich mir durch die Haare.

„NEIN JAKE. Es ist die Wahrheit! Ich habe ihn in einem Stripclub kennengelernt! ER… er… ist Stripper.“

Jetzt lachte Jake wieder, aber völlig ohne Humor. Es klang leicht irre, aber irgendwie schadenfroh. „Scheiße, du warst schon immer so naiv Bella.

Er verarscht dich doch nur! Du weißt doch wie solche Kerle sind!“

„Nein tut er nicht.“ Ich klang etwas verbissen, aber nur ein ganz kleines bisschen.

„Man Bella. Der will dir doch nur ans Höschen!“ Jake sprach sonst nie so obszön und ich zuckte zusammen, es verletzte mich zutiefst, was er gerade sagte, aber Vorurteile hatte eben jeder.

„Er will nicht nur das Jake. Er liebt mich!“, schrie ich ihn jetzt an, auch wenn ich das so nicht beabsichtigt hatte. „Und ich liebe ihn.“, fügte ich noch kleinlaut hinzu.

„WAS?“ Jake sah mich an wie ein Pferd in rosa Tütü.

„Ich liebe ihn Jake.“, widerholte ich sanft. Es gab hier nichts mehr zu sagen und Jake war wieder in Schock erfroren. Einige Sekunden wartete ich auf eine Erwiderung, doch als diese nicht kam entschied ich mich darum meine Koffer zu holen.

„Wir können nochmal drüber reden, wenn etwas Zeit vergangen ist Okay… ich… ich hole jetzt meine Sachen.“, meinte ich stockend und vorsichtig. Jake reagierte nicht und ich stand einige Sekunden blöd vor ihm rum. Dann drehte ich mich um und ging ins Schlafzimmer.

Dort blieb ich schockiert im Türrahmen stehen denn auf dem Bett lag etwas in Leinen eingewickelt. Es war groß und viereckig und mein Herz blieb stehen. Mit zitternden Fingern ging ich zu dem… Bild und klappte das Leinen auf. Ich keuchte auf als ich sah was es war. Das war unmöglich… absolut unmöglich.

Fast schon rasend packte ich es jetzt schnell aus und hielt es mit beiden Händen vor mich… doch… es war es, tatsächlich.

Jake hatte mir das Bild gekauft welches ich mir so sehr wünschte. Er hatte mir meinen Traum erfüllt.

Weil meine Beine unter mir nachgaben, drehte ich mich um und ließ mich langsam auf das Bett herabsinken, löste dabei keine Sekunden meine tränennassen Augen von dem Gemälde. Es war in Echt noch faszinierender als auf den Fotos, die ich gesehen hatte. Es war atemberaubend schön und es war mit höchster Wahrscheinlichkeit DAS Originalbild. Jake machte bei so etwas keine halben Sachen. Er musste ein Vermögen für das hier, für meinen Traum ausgegeben haben und was war mein Dank dafür?

Auch wenn mir das Herz bei diesem Gedanken brach, so wurde mir eins klar: Ich konnte dieses wunderschöne, atemberaubende Bild das ich schon mein Leben lang begehrt hatte, einfach nicht annehmen, nicht so. Ich starrte es an und fühlte die Tränen wieder über mein Gesicht laufen.

„ES ist wirklich schön.“ Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Jake im Türrahmen lehnte. Mein Herz machte einen Sprung.

„Ja, das ist es.“ Nur mit Müh und Not löste ich meine Augen von dem Bild und sah ihn an, wie er kaputt und zerstört da stand. Ich hatte ihm das angetan… ich hatte ihn so sehr verletzt.

„Ich kann es nicht annehmen.“, hauchte ich leise, weil die Worte kaum über meine Lippen konnten.

Jake schloss die Augen, dann schüttelte er den Kopf und kam auf mich zu. Er sank vor mir auf die Knie. Seine dunklen Augen glühten mich an und ich wusste in diesem Moment wieso ich mich einmal in ihn verliebt hatte. Er war einmal voller Leidenschaft für mich gewesen, aber jetzt nicht  mehr.

„Wenn ich dir sonst nichts mehr geben kann, dann nimm bitte wenigstens das von mir an, Bella"

Ich schluchzte auf als er das sagte und strich  mit zitternden Fingern eine Strähne aus seinen nun auch feuchten Augen.

„Du bist einfach zu gut für mich…“, flüsterte ich und er schüttelte den Kopf. Er nahm meine Hand und drückte sie gegen seine Lippen.

„Nein, bin ich nicht.“ Er schloss die Augen als mein Daumen ihn streichelte.

„Doch.“

„Ich habe dich nicht mehr so akzeptiert wie du bist… ich habe dich nicht ernst genommen… und habe angenommen, dass meine Träume auch deine sind. Ich… ich habe in dir den Menschen gesehen, den ich haben wollte… und damit habe ich dich fast gebrochen“, murmelte er verletzlich.

„Jeder Mensch verändert sich und seine Meinungen. Wir hatten einmal denselben Traum, aber dann sind wir in verschiedenen Realitäten aufgewacht.“

Er schaute zu mir hoch und ich konnte die tiefe seiner Gefühle für mich genau erkennen, aber es war zu spät.

„Ich dachte das würde uns nie passieren.“, raunte er.

„Ich auch, Jake… ich auch!“ mit einem Aufschluchzen legte ich das Bild auf die Seite und glitt zu ihm auf die Knie. Ich umarmte ihn fest und er versteifte sich zuerst, aber dann umfingen mich seine Arme und er hielt mich, wiegte mich leicht und mein Herz brach erneut und ich wusste, dass ein Teil von mir für immer hier bei ihm bleiben würde. Jake war nie ein schlechter Mann gewesen. Wir hatten uns eben nur auseinandergelebt.

Als ich mit meinem Bild und einem Koffer bewaffnet das Hotel verließ, war es bereits früher Abend und die Straßenlaternen gingen langsam der Reihe nach an. Es war dämlich von mir mit einem Wert von einem kleinen Einfamilienhaus durch Miamis Straßen zu laufen, also rief ich mir ein Taxi und stieg umständlich ein. Ich nannte Edwards Adresse und sah dann aus dem Fenster.

Wie würde es jetzt weiter gehen? Was würde ich jetzt tun? Konnten Edward und ich vorerst eine Fernbeziehung führen? Denn ich würde nicht hier bleiben können, ich musste zurück zu meinem Geschäft, zu meiner Leidenschaft, zu dem Leben weswegen ich Jake verlassen hatte, damit ich es führen konnte. Würde Edward vielleicht mit mir kommen?

So viel Fragen  und ich hatte keine Antwort. Edward schien hier irgendwie verpflichtet zu sein. Er brauchte das Geld vom Strippen weil er Schulden hatte, aber wofür und wie viele?  Ich glaube er wollte schon lange aus diesem Leben ausbrechen, aber es war ihm nie gelungen, weil er diese Schulden hatte.  Konnte ich ihm dabei vielleicht irgendwie helfen?

Als ich bei ihm ankam, fühlte ich mich komisch leichtfüßig aber auch unsicher. Hier fing ein ganz neuer Lebensabschnitt für mich an. Immer war Jake an meiner Seite gewesen, jetzt war ich auf mich allein gestellt, sozusagen. Naja… nicht ganz… ich lächelte als ich das Licht durch das Fenster strahlen sah. Ich war nicht allein, wahrscheinlich war ich davor mit Jake verlassener gewesen, als mit Edward wenn wir eine Fernbeziehung führten.

Stolz benutzte ich die Schlüssel, die ich von meinem neuen sexy Stripperfreund bekommen hatte und schloss auf. Das Bild ließ ich genauso im Flur stehen wie meine Tasche.

„Ich bin wieder da!“, rief ich, doch keiner antwortete.

Ich runzelte nachdenklich die Stirn und zog die Ballerinas aus, dann ging ich ins Wohnzimmer.

„Edward? Baby?“, rief ich leise und ein Stöhnen war die Antwort. Mein Blick folgte dem Geräusch und ich erstarrte im Durchgang. „SCHEISSE!“, rief ich aus, rannte zu ihm und fiel auf die Knie.

Er lag neben dem Couchtisch auf dem Boden… und ächzte als ich ihn auf den Rücken drehte. Sein Gesicht war aufgesprungen, über dem Auge blutete er stark aus einer Platzwunde. Alles fing an anzuschwellen. Es sah aus als hätte ihn ein Bär mit einem Baseballschläger bearbeitet und überall waren feine Blutspritzer. „Gott, EDWARD Scheisse! Komm Baby, steh auf…“

Er grunzte erneut, als ich ihm auf die Couch half und er sich dort fertig in die Kissen fallen ließ. ER packte meinen Arm, als ich ins Bad gehen und Verbands- und- Desinfizierzeug holen wollte.

„Bella...“ seine Stimme war rau, seine Augen waren von unergründlicher Panik durchzogen. „Du musst gehen.“

„Was?“, japste ich, „Spinnst du?“

„Nein… nein… Bella bitte… du musst verschwinden. Ich meine es ernst… todernst. Bitte Baby.“

Ich starrte ihn schockiert an. Meine Gehirnwindungen waren völlig leergefegt, doch schließlich schaffte ich langsam zu fragen. „Wieso?“ und es klang schmerzlich verletzt.

Edward ließ seinen Kopf nach hinten fallen und schluckte hart. „Sie… sie werden wieder kommen. Ich habe keine Zeit mehr…“

„Wer?“ er schüttelte nur den Kopf. Verdammt. Ich hatte gerade meinen Verlobten für ein Leben mit ihm aufgegeben, da würde ich mich jetzt ganz sicher nicht vertreiben lassen, von KEINEM. „SAG mir wer es ist oder ich schwöre ich werde dir zeigen, was richtige Schmerzen sind! Ich kann Karate.“, zischte ich ihn also an und seine Augen flogen schockiert auf. Er starrte mich an, als würde er mich gerade zum ersten Mal sehen. Gott… ich konnte diesen Blick heute wirklich nicht noch einmal ertragen. „Sag mir jetzt wer dich so zugerichtet hat und worum es bei der ganzen Sache geht Edward… sag es mir oder ich werde einfach die Typen fragen, die dich so zugerichtet haben, denn so wahr mir Gott helfe, ich werde keinen Zentimeter von deiner Seite weichen. Niemals.“, grollte ich weiter und er hatte die Frechheit schon wieder leise zu lachen, aber dann stöhnte er schmerzverzerrt und hielt sich fluchend die Rippen, weil das Lachen in einem trockenen Hustenanfall endete. Ich entschied mich dazu ihm eine kleine Pause zu gönnen und ihm was zu trinken zu holen. Gleichzeitig gab ich ihm zwei Schmerztabletten. Er nahm alles dankbar und ohne ein weiteres Wort an, dann ließ er wieder den Kopf nach hinten fallen und schloss die Augen.

„Ich habe… eine kleine Schwester. Sie heißt Alice.“, fing er plötzlich an, sobald ich stur neben ihm saß. Er sah mich nicht an und sprach einfach mit leiser Stimme weiter. „Sie war schon immer eine Rebellin. Sie hatte immer die neuesten Piercings und Tattoos und Männer die unsere Eltern nicht ausstehen konnten. Ständig waren sie sich uneinig und das ging schließlich soweit das sie die Schule abbrach und einfach die Fliege machte… Mein Vater hatte ihren neuen Freund nicht akzeptiert. Er hieß Jasper und er fand er war viel zu alt für sie, aber sie liebte ihn und deswegen brannte sie mit ihm durch. Sie brach den Kontakt zu uns komplett ab und ließ mich völlig im Dunkeln tappen wo sie war und wie es ihr ging und ich habe mir verdammte Sorgen gemacht, weil ich schon immer ihr Beschützer gewesen war, jetzt konnte ich sie nicht mehr beschützen und das machte mich genauso Verrückt wie meine Eltern. Sie haben es sich niemals verziehen, dass sie sie vertrieben hatten…

Zwei Jahre nachdem sie gegangen und wir sie für verloren erklärt hatten, bekam ich aber eines Nachts einen Anruf. Es war Allie… und sie brauchte ganz dringend meine Hilfe. Zu der Zeit hatte ich ein Stipendium für eine hochangesehene Tanzakademie bekommen, aber ich ließ alles liegen und stehen und eilte zu ihrer Rettung… nur um mich im schlimmsten Viertel von Miami vorzufinden. Es stellte sich heraus, dass Jasper ein Zuhälter war und damit meine ich nicht die Art von Zuhälter die ihren Mädchen die Ärsche pudern und sie mit Samthandschuhen anfassen. Meine kleine Schwester war nur noch ein Wrack als ich sie fand. Von Drogen und brutalem Sex gezeichnet und zerstört.

Und sie hatte Schulden gemacht… einen Haufen Schulden. Sie konnte das nicht zahlen. Sie lag auf dieser alten Matratze in dieser Drecksbude und flehte mich mit großen Augen an ihr zu helfen. Sie hatte Todesangst. Ich musste sie da rausholen, sie war doch meine kleine Allie… aber ich hatte kein Geld.  Ich hatte nichts… außer… meinem Körper und meiner Leidenschaft fürs Tanzen… Und so fing es an…

Und es geht bis heute weiter, aber sie verlieren ihre Geduld. sie wollen ihr verdammtes Geld haben. ALLES auf einmal, auch wenn wir es anders ausgemacht hatten… ich bin im Arsch Bella… genauso wie es Alice gewesen war…“ Er öffnete die Augen und sah mich absolut hoffnungslos an. „Scheiße Baby… nicht weinen!“ obwohl er vor Schmerzen das Gesicht verzog, streckte er den Arm nach mir aus und zog mich herab an seine Brust. Ich krallte mich an ihm fest, also am Shirt, ich wollte ihm ja nicht noch mehr weh tun. Das war so… Edward…. Er hatte sein Leben für seine kleine Schwester geopfert.

Aber ich würde nicht zulassen, dass sie es bekamen. Er hatte mehr  verdient… mehr als von diesen skrupellosen Bastarden wegen Geld umgebracht zu werden!

„Wie viel?“

Er lachte humorlos und stöhnte dann vor Schmerzen auf.  Ich hob meinen Kopf und sah ihm ins zerstörte Gesicht. „Ich meine es Ernst Edward. Wie viel schuldest du ihnen noch?“

„Fünfzigtausend Dollar.“, hauchte er und hob seine Hand. Er strich mir ein paar Strähnen hinter das Ohr. „Ich kann das nicht zahlen Bella… es tut mir leid… um uns… ich dachte sie würden mir noch mehr Zeit lassen… ich dachte wir hätten eine Chance.“, murmelte er sanft.

Ich schloss die Augen, denn ich wusste was ich tun würde und… es war falsch… einerseits, aber andererseits war es das einzig richtige.

„Ich kann dir das Geld geben.“, meinte ich tonlos.

„Du hast nicht so viel Geld.“ Er wusste das, denn er wusste bereits so gut wie alles über mich.

„Doch… ich habe rein zufällig so viel Geld im Flur liegen. Es war Jakes… Abschiedsgeschenk, sozusagen.“

Er zog eine Augenbraue hoch. Mit schwachen Bewegungen stand ich auf und holte mein Bild. Ich zeigte es ihm und sah wie seine Augen groß wurden. Sie wanderten ein paar Mal zwischen meinem Gesicht, ich weinte schon wieder, aber das tat ich ja sowieso die ganze Zeit, und dem Gemälde hin und her, dann richtete er sich auf und schüttelte energisch den Kopf.

„NEIN! Vergiss es Baby! Ich lasse nicht zu das du deinen Traum für mich aufgibst!“ Ich legt das Bild auf den Couchtisch und fiel vor ihm auf die Knie, umfasste sein Gesicht und ich sagte etwas was mir erst, als ich es aussprach mir klar wurde, dass es stimmte. „Edward… du BIST jetzt mein Traum. Ich will nur noch dich.“

Er schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen meine. „So ein egoistischer Bastard bin ich nicht!“

„DAS ist doch nur etwas Farbe auf einer Leinwand, aber das hier…“ ich fasste an seine Brust, dort wo sein Herz schlug. „Ist ein Leben. Glaubst du etwa das ist mir weniger Wert?“

Er schüttelte nur weiterhin den Kopf. „Nein Bella! Auf keinen Fall!“ unverhofft fanden seine Lippen meine und er küsste mich wild und ungezügelt und ich wusste nicht ob er vor Schmerzen oder vor Lust stöhnte, aber seine Hände vergruben sich in meinen Haaren. „Ich werde dir das nicht nehmen. Ich werde einen anderen Weg finden.“ Würde er nicht. Er log mich an um mir das auszureden, denn  es gab für ihn keinen Ausweg. Aber er küsste mich nochmal, so intensiv das sich mein Kopf drehte und erst nach ein paar Sekunden fiel mir auf das er den Verführer raushängen ließ, um mich abzulenken.

„Schlaf mit mir…“, hauchte er gegen meinen Lippen und ich stöhnte hilflos. „Bitte… ich muss wenigstens wissen wie du dich anfühlst, wenn ich gehe… bitte Baby.“ ich ließ  meinen Kopf zurückfallen weil seine verzehrenden Küsse jetzt an meinem Hals herabwanderten.

Vielleicht wollte er mich doch nicht ablenken. Er dachte er würde sterben und er wollte mit mir schlafen. Wer war ich, um ihm das, sozusagen seinen letzten Wunsch, abzuschlagen, auch wenn ich natürlich niemals zulassen würde, dass irgendwas oder eben irgendwer mir ihm wegnahm.

Seine Hände wühlten in meinen Haaren, umfingen meinen Nacken, hielten mich fest. Heiße Gänsehaut rann über meinen Körper, als er mit den Fingerspitzen meinen Hals herabstrich. Es war köstlich. Und ich wollte es auch. Jetzt hier… aber…

„Du wirst vor Schmerzen sterben.“, keuchte ich weil  mein Hals so schrecklich empfindlich  und er so unsagbar talentiert war.

„Die Tabletten wirken schon.“

Ich musste wirklich nicht lange darüber nachdenken.

„Okay.“, murmelte ich und er erstarrte. Sein grüner, glühender Blick flog nach oben. Seine Brust hob und senkte sich schnell.

„Einfach nur Okay?“

Ich lächelte schüchtern und umfasste sein Gesicht wieder mit beiden Händen, strich zurück durch seine seidig kurzen Haare, ließ sie durch meine Finger rieseln.

„Nichts lieber als das…“ Und da war es wieder… mein Strahlegrinsen und da zeigte er sie mir wieder… seine Kraft. Denn mit einem Ruck hatte er mich nach oben gehoben und hoch in sein Bett getragen.

Er ließ mich in die Kissen niedergleiten und ich fühlte mich in einem Mal wie eine Prinzessin. Langsam zog er mich aus… Zärtlich sah er mich dabei an… Sanft liebte er mich… er hatte Dinge drauf, die ich mir nie hätte träumen lassen, berührte Stellen von denen ich noch nicht mal wusste, dass sie erogene Zonen waren… es war der beste Sex in meinem Leben, ich wusste ja nicht, was ich davor verpasst hatte…

Ich wachte auf weil etwas Kaltes meine Schläfe berührte und ich musste mich hart zusammenreißen um nicht loszuschreien, als ich die Augen öffnete, denn über mir stand ein vernarbter riesiger Kerl und grinste mich breit an. Er hatte eine Waffe auf mich gerichtet und mich damit angestupst.

„Na, wen haben wir denn da?“, fragte er mit starkem Akzent, keine Ahnung mit was für welchem. Ich drehte mich vorsichtig um und sah, dass Edward noch tief und fest schlief. „Glaubst du er zahlt schneller wenn wir sie mitnehmen?“, fragte er jemanden. Erst jetzt bemerkte ich, dass hinter ihm noch ein Kerl stand. Er war blond und gelockt und viel kleiner als der Schrank. Sein Gesicht wirkte hinterlistig, seine Augen waren eiskalt. Er strahlte eine kühle, überlegene Schönheit aus, die einen einschüchtern konnte.

„Ich weiß nicht. Vielleicht ist das nur eine seiner Schlampen.“

Der andere machte ein abfälliges Geräusch. „Glaub ich nicht. Schau sie dir an, die hat nicht mal Silikontitten.“ Ich zog die Decke zurück, als er sie hochheben wollte und schaute ihn mit verengten Augen an.

„Ihr müsst gar keinen mitnehmen, denn ich habe das Geld was ihr von ihm wollt.“ OH MEIN GOTT, ich machte hier gerade einen auf Vollzicke, während ich mit einer Waffe bedroht wurde, was dachte ich mir dabei nur? Na gut, das Adrenalin das durch meine Adern rauschte, machte  mich wohl absolut kopflos. „Gebt mir zwei Minuten...“, flüsterte ich, denn ich wollte nicht, dass Edward aufwachte.

Sie sahen sich gegenseitig ratlos an, zuckten dann aber die Schultern und gingen raus.

Schnell schlüpfte ich in meine Kleidung und fühlte dabei wie mein Herz in meiner Brust raste. Auf was ließ ich mich hier nur ein? Konnte man denen trauen, oder würden sie mich einfach nur abschlachten und ihn auch? Gott… ich sah ihn an… sein wunderschönes schlafendes Gesicht und wusste ich musste alles wagen. Ich konnte ihn einfach nicht verlieren.

Sie warteten unten und starrten auf das Bild. Der blond gelockte meinte abfällig, aber leicht verunsichert. „Das ist aber kein Original.“ er konnte es nicht glauben, aber ihm war anzuerkennen das er skeptisch und gleichzeitig absolut fasziniert war. Kunstkenner unter den Kriminellen. Nett.

„Fahren wir ins Auktionshaus, dann erfahren wir es.“ Ich packte es in Leinen und Blondie sah mich schief an.

„Du gibst DAS hier für IHN her?“ er wedelte mit seiner Waffe in Richtung Schlafzimmer und ich antwortete wahrheitsgemäß.

„Ich würde ALLES für ihn geben.“

Meine Hände waren feucht, als ich auf der Rückbank der Limousine saß. Unter den eiskalten Augen der zwei Kerle vor mir, wurde mir richtig schlecht. Sie konnte mich auch einfach erschießen und das Bild an sich nehmen, aber sie wussten ja nicht ob es echt war und dann würde ICH ihnen sicherlich mehr nützen als so eine Krakelei. Reumütig sah ich es mir noch ein letztes Mal an, versuchte mir jede Farbe und Form einzubrennen. Wenigstens würde ich irgendwann wissen das ich es in den Händen gehalten hatte… für ein paar Stunden, war es tatsächlich mein gewesen.

Es war echt…

Es kostete ein Vermögen… und innerhalb von zwei Stunden war es bereits unter dem Hammer. Der reiche Schnösel der anonym kaufte zahlte in Bar… und plötzlich hatte ich einen Koffer Geld mehr und dafür einen Traum weniger.

Der große wartete draußen auf mich. Er grinste mich an und man konnte bei diesem Lächeln wirklich Angst bekommen.

„Sag ihm Aro wünscht ihm noch ein schönes Leben. Der kleine Pisser soll bis heute Abend die  Stadt verlassen haben.“

„Okay.“ Ich hatte Angst, dass er sich den Koffer packen und davonstürmen würde, deswegen kam ich lieber nicht in seine Nähe und bleib dicht bei dem Kunsthaus stehen.

Der blonde kam breit grinsend raus und meine Augen wurden groß, als ich sah was er unter den Arm geklemmt hielt. DAS BILD! Das hätten wir aber auch leichter haben können.

„Vielen DANK dafür!“ er wedelte damit freudestrahlend in meine Richtung und Tränen traten mir in die Augen. Mein Traum in den Händen eines Kriminellen, fuhr mit durchdrehenden Reifen davon und ich blieb allein zurück.

Mit einem Vermögen in Bar dabei ist es nicht gut Bus zu fahren. Der Schweiß strömte mir vor Anspannung aus allen Poren und ich fühlte mich dazu auch noch schlecht, weil ich Jake verraten hatte in dem ich das Bild verkaufte, aber mir war nichts anderes übrig geblieben. Selbst wenn Edward und ich keine gemeinsame Zukunft hatten, so hätte ich nicht zulassen können, dass er sein Leben ließ, wenn ich es hätte irgendwie verhindern können.

War ich froh als ich Edwards Haus betrat… ich hatte gerade die Tür zugeknallt und den Koffer abgestellt da kam er schon auf mich zugelaufen wie ein Wahnsinniger.

„SCHEISSE BELLA!“, grölte er mich an, dann prallte er schon gegen mich und hob mich hoch, drückte mich, vergrub sein Gesicht an meinem Nacken. Ich war völlig überrumpelt, umarmte ihn aber zurück.

„Werde ich jetzt immer so von dir begrüßt?“

„Wo zum Teufel warst du? Ich hatte gedacht sie hätten dich geholt als ich geschlafen habe! Ich dachte ich hätte dich verloren!“, schrie er mich an. Ich schaute lippenkauend zu dem Koffer und sein Blick folgte, dann sah er mich mit großen Augen an. Sofort wurde es ihm klar und er trat einen Schritt zurück.

„DAS hast du nicht getan.“, knurrte er rasend. Ich strich durch seine Haare.

„Ich hatte keine Wahl. Ich kann dich nicht verlieren.“

Edward stolperte noch einen Schritt zurück, dann drehte er sich um und stürmte  ins Wohnzimmer davon. Ich hörte etwas poltern und zuckte zusammen. Vorsichtig folgte ich ihm und sah wie er auf der Couch saß. Absolut verzweifelt, den Kopf in die Hände gestützt, so wie Jake vorhin. Der Couchtisch war umgeworfen.

Ich ging zu ihm und setzte mich neben ihn. Langsam lehnte ich mich an seinen mittlerweile grünen und blauen nackten Rücken, er trug wieder mal nur eine Jeans.

„Ich liebe dich.“, murmelte ich und er atmete tief durch, dann drehte er sich langsam zu mir um und saß oben ohne, göttlich und verzweifelt vor mir.

„Ich weiß nicht wie ich das jemals wieder gut machen kann, Bella.“

Seine Stimme war dick, angestaut mit Gefühlen. Seine großen, grünen Augen waren sogar leicht feucht.

Ich schüttelte den Kopf und grinste breit. „Sieh es einfach so: Ich habe dich hiermit gekauft, du bist jetzt mein Sklave und du wirst jeden einzelnen Cent bei mir abtanzen.“ Er lächelte schwach und so wunderschön.

„Du hast mich tatsächlich befreit.“ er umfing meine Wange und streichelte mich, sah mich dabei fasziniert, fast schon voller Ehrfurcht an.

„Du mich doch auch“, hauchte ich errötend und unangenehm berührt von so viel ungläubiger Dankbarkeit, die mich aus seinen Augen aus anstrahlte.

Wir hatten uns gegenseitig befreit. So war es. Er mich aus einer lieblosen Beziehung… und ich ihn… aus den Fesseln der gespielten Lust.

„Was fangen wir jetzt mit unserem neuen Traum der Freiheit an?“, fragte er nach einiger Zeit in der wir nur dasaßen und uns ansahen. Ich lächelte ihn an und beugte mich vor. Sanft küsste ich ihn.

„Wirst du mit mir nach Paris gehen?“ und er lächelte auch gegen meine Lippen. Seine Hand umfing meinen Nacken stark und sicher, hielt er mich und ich wusste es war für immer.

„Ich werde dir überall hin folgen.“, waren seine letzten Worte und ich wusste er würde sie wahr machen…





ENDE




Als aller, aller erstes DANKE an Moni, die wieder die Zeit gefunden hat, für mich zu betan!

Boah, innerhalb von zwei Stunden hab ich dieses Gefühlsmonster geschrieben. Ich mag die beiden… und ich dachte mir, es war im vorigen Kapitel alles noch so ungewiss, sie hatten ein bisschen Klärung und Sicherheit verdient!

Außerdem wollte ich mich hiermit für eure Stimmen bei dem Wettbewerb bei Bookrix bedanken! ABER leider bin ich im Moment nur auf Platz sieben!! Deswegen bitte ich euch hier noch einmal um Unterstützung. Es ist nicht schwer, nur hingehen, sich kostenlos anmelden und mir HIER einen Pokal geben! Letztendlich entscheidet natürlich die Jury, ABER je mehr Pokale zu Anfang umso besser denke ich!

http://www.bookrix.de/_title-de-donboth-strip-to-your-soul

Ich danke euch!!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen