Donnerstag, 10. November 2011

Kapitel 4

Kapitel 4

**** Brille aufsetz, räusper… großes, schwarzes DonBoth-unnötiges-Wissensbuch aufschlag und einen auf total Wichtig mach***

Die Amphisbinea, wenn auch nicht von mir erfunden, ist in meiner Geschichte keineswegs ein Kopfscheisser, wie es einige von euch… so phantasievoll und lachdrüsenanregend ausdrückten. Sie scheidet genau mittig aus, damit ihre Köpfe sich nicht vor sich selbst grausen müssen. Sie stinkt auch nicht aus dem Mund. Dort wo es reinkommt, kommt es nicht raus. Die Kacke kommt nicht aus der Fresse. So! Der Sandbuddler, so wie ich ihn erfunden habe, wird in Kürze tatsächlich skizziert auf dem Blog zu finden sein, denn zum Glück bin ich nicht nur mit schreibtechnischem Talent gesegnet. Alle weiteren Fragen werden im nächsten Kapitel wissenschaftlich und total ernsthaft abgehandelt, also stellt nur schön weiter eure Vermutungen an ;))

*** Buchzumach, Brille absetz, Grins***

Weiter geht’s mit der Story… Ice hat nun seinen ersten menschlichen Auftritt. *Fähnchenschwenk*

Ich lief durch den Nebelwald und fühlte mich dabei, als wäre ich schwerelos. Ich berührte mit meinen nackten Füssen nicht das bunte Laub unter mir und dennoch wirbelte es rund um meinen Körper. In meinem Nacken fühlte ich die Gefahr prickeln. Die dunkle Bedrohung. Ich wusste, dass mich etwas verfolgte, aber wenn ich mich umdrehte, sah ich nichts als die Dunkelheit, die alles um sich herum verschlang. Wenn die Dunkelheit Besitz von mir ergriff, würde ich mich selbst verlieren... Ich hatte panische Angst davor. Doch gleichzeitig wusste ich, dass ich ihr nicht entkommen konnte. Irgendwann würde sie mich einholen und verschlingen… So war es auch… Sie kam immer näher gekrochen… Aus irgendeinem Grund war sie nicht kalt, sondern flimmernd heiß wie die Sonne… Sie versengte mir den Rücken und ich wollte schreien, doch kein Ton kam über meine Lippen. Ich fühlte etwas über mein Gesicht laufen… War es Blut? Es berührte meine Lippen. Und noch etwas… immer mehr… auf meiner Stirn…. meinen Wangen… und wieder meinen Mund. Gierig schnappte ich danach, noch bevor ich wild keuchend zu mir kam.

Es war Wasser. Klares reines Wasser. Mein Kopf wurde angehoben und die vertraute runde Öffnung meiner Flasche an meine Lippen gehalten. Ich trank gierig. Verschwendete dabei viel eiskaltes Wasser, das über mein Kinn herab lief.

Es war wunderbar. Und… ich war nicht tot. Die Dunkelheit hatte mich nicht erwischt.

Schlagartig öffnete ich die Augen und sah einen verwischten dunklen Umriss vor mir. Ich kniff die Augen zusammen… öffnete sie wieder… und war verwundert.

Eiskalte blaue Augen sahen erleichtert auf mich herab. Aber das war auch schon alles, was von dem Wolf übrig war. Der Rest war alles andere als tierisch… und ich lag halb auf seinem Schoß, seinem MÄNNLICHEN Schoß.

„Lass mich los.“ War das Erste, was ich heiser flüsterte und er folgte aufs Wort. Braver Wolf. Zum Glück nicht so abrupt, dass ich hart mit dem Kopf aufkam, aber seine Hände und sein Schoß waren sofort verschwunden. Ich blinzelte und versuchte mich zu orientieren. Das Erste, was ich fühlte war, dass es nicht heiß war. Es war eher etwas kühl, aber so, dass man es gerade noch so ertragen konnte. Über mir sah ich ein dichtes tiefgrünes Blätterdach, das leicht im Wind wehte. Der Boden unter mir war rau, weil er mit lauter vertrockneten Tannennadeln, Blättern, Nussschalen und Ästchen bedeckt war. Es roch nach nasser Erde und Moos, nach Tannen und nach Pilzen.

Wir waren nicht mehr in der Wüste und wir lebten!

Ich war am Ziel angekommen.

Also seufzte ich erst mal tief und richtete mich auf. Mein Kopf drehte sich, aber ich ließ mich davon nicht beirren. Fasste auch nicht hin oder so etwas. Zwangsläufig musste ich mich jetzt mit etwas anderem befassen und es schockierte mich, welche Frage mir als erstes auf der Seele brannte.

„Bist du verletzt?“ fragte ich diese eiskalten Augen, die sich plötzlich in einem menschlichen männlichen Gesicht befanden. Es war ein ausdrucksstarkes Gesicht mit ebenmäßigen Linien und auf subtile Art schön. Doch ein Merkmal fesselte mich sofort. Ich hatte noch niemals zuvor so volle Lippen gesehen wie bei ihm. Sie waren rosafarben und so aufgeplustert, als wären sie mit Luft gefüllt. Weiter herab blickte ich erst gar nicht, denn ich wusste schon jetzt, dass er nichts trug. Schamgefühl war anscheinend wirklich komplett menschlich.

Er schaute erst verwirrt, wegen meiner Frage, dann grinste er langsam auf diese selbstzufriedene Wolfsart, so dass seine leicht tiefliegenden Augen funkelten wie eine Gletscherspalte im Sonnenlicht. Blendend weiße Zähne kamen zum Vorschein. Die Reißzähne waren spitz und scharf. Es hätte erschreckend sein müssen. War es aber nicht. Es war ganz anders…

„Du sorgst dich um mich?“ Es war keine Frage. Es war eine Feststellung. Und die war freudig. Seine Stimme war tief und hatte einen rauen Beiklang.

„Wie du mir, so ich dir.“ Sagte ich einen Spruch von meinem Opa. Er grinste noch breiter. Das Grinsen stand ihm in Menschengestalt eindeutig besser als in Tiergestalt. Es wirkte nicht so dämlich, besonders weil seine Zunge nicht aus dem Mund hing.

„Also wirst du nicht mehr vor mir davonlaufen und mich als Bestie beschimpfen?“ er klang nicht gekränkt, nicht im geringsten. Überhaupt schien er alles ziemlich locker zu nehmen.

„Nicht, wenn du es nicht verdient hast. Du hast mir das Leben gerettet… nicht nur einmal…“ nuschelte ich noch dazu „Also hast du es nicht verdient.“ Vorsichtig rappelte ich mich an dem Baum hinter mir auf und er folgte mir, wie an Fäden gezogen in die Senkrechte. Er wich immer noch nicht von meiner Seite.

„Wieso tust du das?“ fragte ich ihn und lehnte mich etwas gegen den Baum hinter mir. Meine Beine waren noch ganz gummlig.

„Was?“ aufmerksam sah er mich an und runzelte etwas die buschigen hellbraunen Augenbrauen über seinen ausdrucksstarken Augen. Sogar seine langen Wimpern waren hellbraun, als wären sie von der Sonne ausgebleicht.

„Wieso… beschützt du mich?“ fragte ich leise.

„Weil du diesen Trieb in mir geweckt hast.“ Er zuckte die Schultern. Sie waren sonnengebräunt und breit, genauso muskulös, wie sein Körper ins Wolfsform. Und verdammt war der groß, wenn er stand. Ich musste meinen Kopf richtig in den Nacken legen, um in sein Gesicht zu blicken. Auch wenn ich ansonsten nicht gerade klein war.

„Wie habe ich diesen Trieb geweckt? Und welchen überhaupt?“ fragte ich und versuchte nicht weiter über diese scharf geschnittene Brust herab zu blicken.

„Deine Angst riecht gut und weckt gewisse Urinstinkte in mir.“

„Toll…“ murmelte ich… sah dabei an seiner Schulter vorbei. „Solltest du dann nicht eher versuchen mich die ganze Zeit zu Tode zu erschrecken?“

Er lachte leise. Ich erschauerte. Verdammt. Wieso mussten diese Gestaltwandler in Menschenform nur so eine Ausstrahlung haben, von der mir ganz heiß im Bauch wurde?

„Deine Angst riecht gut… sie berührt… meine tierische Ader… aber etwas anderes in dir… berührt mich mehr. Es berührt den Menschen in mir.“ Seine Stimme war zum Schluss hin leise geworden, hatte diesen spöttischen Ton verloren und zwang mich hoch in diese faszinierenden Augen zu blicken. Das hätte ich nicht tun sollen. Mein Herz machte ein paar Saltos. Mein Magen fühlte sich an, als würde er sich entleeren wollen. Mein Schweiß floss in Strömen. Einfach ekelhaft zu was mein Körper fähig war.

„Du bist aber kein Mensch.“ Ich war auch leiser geworden. Er lächelte. Nicht wölfisch. Oder spöttisch. Sondern sanft. Er hatte sehr helle rosa Lippen. Überhaupt war alles außer seiner Haut hell, auch seine Haare. Sie waren hellbraun und mit sonnengebleichten blonden Strähnen durchzogen. Sie reichten ihm sicher bis zum Kinn. Er hatte sie zusammengebunden. Deswegen konnte man jeden einzelnen weich geschnittenen Zug in seinem Gesicht genau erkennen. Weil er die Haare zusammengebunden hatte, hatte ich erst gedacht, er hätte kurze Haare. Er sah mit dem kleinen Zöpfchen, der braunen Haut, den vielen Muskeln und den strahlend weißen spitzen Zähnen sehr verwegen aus. Wie ein Aufreißer… mir fiel auf… das er das im wortwörtlichen Sinne auch war und erschauerte…

„Ich bin also kein bisschen Mensch?“ fragte er. Dann nahm er plötzlich meine Hand. Seine Haut war wärmer als meine, aber nicht unangenehm. Er legte meine Finger auf seine Brust und drückte meine Handfläche dorthin wo sein Herz schlug. Es schlug mit meinem in einem Takt.

„Auch Tiere haben einen Herzschlag.“ Es kam schnell aus meinem Mund, weil ich seine glatte Haut nicht länger so berühren wollte. Er schüchterte mich mehr ein, als der Wolf in ihm. Ich zog die Hand weg, bevor ich mir die Finger verbrannte. Und das meinte ich auch wortwörtlich.

„Können Tiere etwa auch sprechen?“ fragte er, stützte sich mit einem muskulösen Arm hinter mir am Baum ab und kam mir mit dem Gesicht nahe. Zu nahe. Eindeutig. Ich drückte mich in den Baum mit meinem Rücken. „Können… sie… ihren Trieben so gut widerstehen wie ich im Moment?“ flüsterte er. Fragend schaute ich ihn an. Was für Triebe meinte er jetzt denn? Ich verlor mich kurzerhand in diesen funkelnden Augen, die direkt vor meinem Gesicht schwebten.

„Kannst du dich bitte…“ ich schluckte hart an meinem stark pochenden Herzen vorbei. „Etwas entfernen?“

Er lachte laut und das brach den Bann, den er so eben um mich gesponnen hatte. Gnädigerweise rückte er von mir ab.

„Immer willst du mich los werden. Aber das wirst du nicht schaffen.“ Er drehte sich von mir weg und überblickte den Wald. Wir waren auf einem kleinen Hügel und hatten einen guten Ausblick auf das dichte grüne Blätterdach.

„Sag mir wieso. Es kann nicht nur an deinen Trieben liegen.“

„Mein Rudel hat deinen einzigen Beschützer getötet.“ Sagte er plötzlich düster mit dem Rücken zu mir und mir verschlug es die Sprache. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Die Sehnen traten an seinen Unterarmen hervor.

Ich schluckte hart. „Bist du… der Anführer?“

„Nein. Ich tue aber trotzdem, was ich für richtig halte. Es sollte eigentlich die Aufgabe vom Alpha sein dich jetzt zu beschützen, aber er hat das Menschenfleisch einmal gekostet und will es wieder. Er ist jetzt regelrecht versessen darauf.“

„Das Menschenfleisch… war mein Opa.“ Schoss es gequält aus mir heraus. Wie konnte er nur so über ihn sprechen?

Er drehte sich wieder zu mir herum, um in meinem Gesicht nach meinen Gefühlen zu suchen. Ich merkte, dass ich auch die Fäuste ballte und das ich schon wieder Tränen in den Augen hatte. Er war verwirrt, verstand die Gefühle in mir nicht. Er hatte wohl noch niemals jemanden verloren, der ihm wichtig war. Aber vielleicht können Tiere nicht so stark fühlen wie Menschen.

„Ich gehe jetzt zu Pan.“ Verkündete ich und marschierte an ihm vorbei. Er war sprachlos. Ich fühlte es hinter mir. Doch genauso wie als Wolf folgte er mir unauffällig und leise. Er tat gut daran Abstand zu mir zu halten. Mit seinen Worten hatte er mich verletzt, auch wenn er es nicht so gemeint hatte.

Ich ging den Hügel herab und war froh das ich mich darauf konzentrieren musste nicht hinzufallen. Der laubige Boden konnte auch allerhand Gefahren unter sich verbergen, deswegen machte ich jeden Schritt überlegt und hielt mich an den Bäumen fest, um mich zu stabilisieren.

Schweigend gingen wir so vor uns hin. Er tat gut daran nicht weiter mit mir reden zu wollen. Ich tat gut daran ihn nicht anzublicken. Er konnte wahrscheinlich nichts für seine unbedachte Aussage. Er hatte es nicht gesagt, um mir weh zu tun. Er wusste es einfach nur nicht besser. Und trotzdem fühlte ich mich wie am Anfang, als er eine Bestie für mich gewesen war. Was hatte sich auch schon daran geändert?

Er hat mich vor seinem Alpha beschützt… er hat mich in der Nacht mit seinem Körper gewärmt… er hat eine Riesenschlange getötet, um mich zu schützen… Er sieht es als seine Aufgabe an auf mich aufzupassen.

Nein, er war keine Bestie. Er war eben nur anders. Ich wusste nicht, ob ich damit klar kommen würde. Vielleicht wäre es doch besser, wenn ich allein weiter ging. Bald wäre ich sowieso beim Pan und seinen Schafen. Was, wenn er sich auf sie stürzen und sie zerfleischen würde?

Ich kannte ihn doch gar nicht und doch drehte ich ihm so unbedacht meinen Rücken zu. Ob sich das nicht als Fehler erweisen würde?

„Warte…“ mit einem Mal ging er an mir vorbei und fasste dabei nach hinten, um mich am weitergehen zu hindern. Ich blieb stehen, ansonsten wäre ich mit meiner Brust in seine ausgestreckte Hand geknallt und ich machte dabei einen bösen Fehler. Ich schaute über seinen langen Rücken nach unten... übers Steißbein und keuchte, als ich seinen nackten Hintern ins Visier nahm. ER hatte einen wirklich hübschen Hintern. Ich musste ihn verdecken, wenn er weiter mit mir gehen würde. Das könnte ich nicht die ganze Zeit sehen. Er war jetzt angespannt, so wie der Rest seines Körpers, was mein Dilemma nicht leichter machte.

Ach… Dilemma… da war ja noch was… er hatte Gefahr gewittert und ich hatte nichts Besseres zu tun, als mich mit seinem hübschen Hintern zu befassen. Kopfschüttelnd schaute ich nach oben und stellte mich auf die Zehenspitzen, um an seinen Schultern vorbeisehen zu können.

„Was ist denn?“ flüsterte ich, denn natürlich sah ich nichts.

„Psst…“ plötzlich wirbelte er herum, packte mich mit einer Hand am Oberarm, drückte mir die andere auf den Mund und presste mich gegen den Baum, vor dem wir standen. Nun war es eng. Sehr eng. Mit großen Augen hob ich meinen Kopf und starrte halb wütend, halb verwundert in sein angespanntes Gesicht.

„Katoblepas“ formte er mit seinen unglaublichen glatten Lippen und ich wurde sofort mucksmäuschenstill. Es war ein großer dunkelbrauner Büffel mit dem Kopf eines rosa Schweines gemeint. Zum Glück war dieser mit so harten schweren Schuppen bedeckt, dass er diesen meist nicht heben konnte und ihn immer gesenkt halten musste. Aber wenn er auf uns aufmerksam werden würde und sich die Mühe gab ihn doch zu heben, dann würden wir uns unter seinem Blick in Stein verwandeln. Dagegen konnte nicht einmal der starke Gestaltwandler etwas tun, der mich fest hielt.

Ich konnte seinen Herzschlag in seiner Brust fühlen, konnte seinen Atem in meinem Gesicht wahrnehmen und nein er stank nicht… konnte jeden gespannten Muskel spüren.

So standen wir gefühlte Stunden, bis er sich entspannte, mich aber nicht los ließ.

„Er ist weg.“ Sagte er immer noch sehr leise.

„Gut.“ Ich konnte mich nicht mehr rühren, wollte mich nicht mehr rühren, nuschelte einfach gegen seine weiche Hand.

„Wie heißt du?“ fragte er plötzlich neugierig. Ich wurde rot und musste meinen Blick senken. Ich weiß nicht wieso. Er nahm zum Glück die Hand von meinem Mund.

„Seraphina.“ Murmelte ich. Er sagte nichts. Aber was hätte er auch sagen sollen?

„Und du?“ fragte ich und starrte dabei auf seine glatte Brust.

„Ice.“

„Ice?“ mit gerunzelter Stirn schaute ich jetzt doch hoch.

„Ja. Ice.“ Ice… wie seine Augen… alles klar… sehr einfallsreiche Eltern gehabt, wollte ich schon sagen. Ließ es aber sein.

„Lässt du mich jetzt wieder los?“ fragte ich stattdessen.

„Nein.“ Sagte er leichthin.

„Nein?“ fragte ich mit großen Augen, was ihn wieder zum Lachen brachte. „Ich mag es dich so nah bei mir zu haben.“

„Du nimmst es aber ganz schön ernst mit deiner Beschützerrolle.“ Und das war irgendwie sehr beruhigend.

„Vielleicht.“ Etwas flackerte da in seinen Augen, was mich beunruhigte. Vielleicht war er ja auch nur scharf auf mein Fleisch, konnte mich aber besser täuschen, als jeder andere. Er ließ mich los und ich rückte sofort fröstelnd von ihm ab.

„Gehen wir.“ Er drehte sich um, ging los und sofort flog mein Blick nach unten.

„STOP!“ rief ich und hielt mir die Augen zu.

„WAS?“ fragte er alarmiert. Ich tat die Hand immer noch nicht weg. „Du wirst jetzt sofort ein Stück von dem Stoff abreißen, welchen ich mir um den Körper gewickelt habe und wirst damit deine Hüften bedecken!“

„Wieso?“ fragte er völlig entrüstet und ich sah zwischen meinen Fingern hindurch, wie er verständnislos an sich herab sah. Ja… er war sicherlich nicht zu verachten. Ganz im Gegenteil. Sein Körper war ein Traum. Aber wenn ich so hinter ihm ging, würde ich jeden zweiten Schritt auf der Nase landen… oder auf ihm…

„Sagen wir einfach, dass Menschlein fühlt sich dann wohler.“

„Wenn mein Bauchnabel verdeckt ist?“

„NEIN!“ ich rollte die Augen und hielt aber weiterhin die Hand davor. Ich konnte nicht darüber reden, ohne hinzusehen. „Nicht dein Bauchnabel, du Dummerchen. Der ist mir egal. Es geht um den Bereich ein Stück weiter unten.“

„Mein Unterbauch?“ Er war immer verwirrter. Ich immer dunkler.

„NEIN…“ und bevor er weiter machte, zischte ich einfach. „Bitte binde es dir einfach um.“

„Gut.“ Er zuckte die Schultern und ich fühlte, wie er sich ein Stück oben vom Stoff abreißen wollte, ein Stück das über meinen Brüsten verlief. „NEIN!“ rief ich und wurde schon wieder rot. „Nimm etwas von unten.“

Er tat es. Ich fühlte den Stoff reißen und meine Knie waren jetzt entblößt. Ich stand mit der Hand vor den Augen so da, bis er „Fertig.“ sagte, dann schaute ich ihn vorsichtig an und atmete erleichtert aus.

Er hatte es sich wie einen blutverschmierten Lendenschutz umgebunden, der einmal weiß gewesen war und ich konnte ihn jetzt ansehen, ohne die ganze Zeit Angst zu haben, dass mir was ins Bild wackeln würde, für das ich nicht bereit war. Jetzt konnte ich auch seinen Bauch betrachten, mit den sechs festen Muskeln daran, auf denen kleine Schweißperlen glitzerten, dem Streifen heller Haare, die in den Stoff führten, der sich an eindeutigen Stellen verheißungsvoll etwas nach außen dellte… und die strammen Oberschenkel... Ich seufzte, während Hitze sich in meinem Bauch angesammelt hatte… und schlug dann schockiert die Hand vor den Mund.

Er sah belustigt aus und so, als ob er, wie der Panter wüsste, was er mit meinem unerfahrenen Körper anstellte „GEH jetzt.“ sagte ich nur. Es war eindeutig, dass ich die Reaktion von mir auf seinen Körper nicht kommentiert haben wollte. Er tat, was ich sagte und setzte sich in Bewegung.

Ich folgte ihm, bei weitem nicht so lautlos, wie wenn er hinter mir herging. Ich war im Gegensatz zu ihm ein Trampeltier.

Während wir weiter marschierten und ich versuchte seinen Hintern zu ignorieren, der jetzt wenigstens von Stoff bedeckt, aber deswegen nicht weniger ablenkend war, meldete sich mein Bauch erneut laut und aussagekräftig.

Ice… ich schmunzelte immer noch über den Namen… drehte mir seinen Kopf zu.

„Was esst ihr Menschen?“ fragte er und hielt mir einen dünnen Ast aus dem Weg, damit ich vorbeigehen konnte.

„Alles was nicht blutet.“ Das war ein winzig kleiner Seitenschlag gewesen. Aber er ignorierte ihn. Ich glaube ihm fiel es gar nicht auf.

„Also fresst ihr kein Fleisch?“ er konnte es nur schwer glauben.

„Doch, aber kein rohes.“ Murmelte ich und trat an einem dicken Baum vorbei, deren Wurzeln alleine fünfzig Meter breit waren. Als ich geradeaus sah, zog sich mein Magen vor Verlangen zusammen. Denn ein paar Meter weiter stand ein zwei Meter großer, imposanter Bumbeerbaum!

Ice zuckte zusammen, als ich kreischend an ihm vorbeischoss. Ich liebte Bumbeeren. Die gab es nur in diesem Wald und ich hatte sie schon als Kind immer gegessen. Mit jubelndem Magen pflückte ich eine der handflächengroßen lilaschwarzen Bumbeere und zeigte sie meinem Begleiter fröhlich. Er verzog angewidert das Gesicht und kam vorsichtig näher, als würde ich ihm eine verbotene Frucht anbieten.

Es war mir egal, ob er nichts wollte. Ich war glücklich und biss in eine der runden Noppen. Sie platzte zwischen meinen Zähnen und der süße Saft lief mir den Gaumen herab. „Mhmmm“ ich lutschte daran. Jedes Tröpfchen wurde vernichtet. Zufrieden widmete mich dann der nächsten Noppe und leckte sie aus. Im Augenwinkel sah ich, wie Ice mich umkreiste. Seine hellblauen Augen waren verschleiert und funkelten wild. Von seinem Blick wurde mir wieder heiß in den Tiefen meines Bauches. Seine Augen waren eindeutig ein wenig dunkler als sonst.

„Was?“ fragte ich und wischte mir mit dem Handrücken etwas Saft aus dem Mundwinkel. Er antwortete nicht, sondern kam mir näher, blieb direkt vor mir stehen und schaute auf mich herab. Als er die Hand hob und sich meinem Gesicht näherte, wich ich ein wenig zurück. Er ließ sich nicht beirren und griff trotzdem nach mir, wischte mir mit dem Daumen ein wenig Saft aus dem Mundwinkel. Mit großen Augen sah ich dabei zu, wie er den Finger an seine Lippen legte und ihn mit spitzer rosa Zunge ableckte. Schließlich schob er ihn sich ganz in den Mund und saugte daran. Das war… sehr ablenkend… und ich fühlte wie heiße Vibrationen meinen Körper an Stellen zum Leben erweckten, die ich bis jetzt ignoriert hatte.

„Willst du auch probieren?“ bevor er so weiter machte und ich gar nicht mehr wusste wo oben und unten war, streckte ich ihm schnell die Frucht entgegen.

„Ich weiß nicht.“ Skeptisch betrachtete er die dunkle, leicht lila glänzende Bumbeere. „Ich glaube nicht, dass mir das schmeckt.“

„Das kannst du erst dann sagen, wenn du es auch probiert hast.“ Das hatte Opa auch immer zu mir gesagt.

„Ich hätte aber Appetit auf was anderes.“ Sein Blick machte klar, was dieses andere war und mir brannten die Wangen sofort wieder lichterloh. Ich hatte keine Ahnung von Männern, aber ich fühlte es, wenn sie meinen Körper attraktiv fanden und mehr von mir wollten als Freundschaft. Die Gestaltwandler waren da sehr offensichtlich. Sogar eine der ewigen Jungfrauen hätte ihren Stimmfall und ihre Andeutungen richtig interpretieren können und wäre vor Scham im Boden versunken.

„Das andere bekommst du aber nicht. Hier.“ Ich drückte sie ihm einfach in die großen Hände. Als sich bei der Übergabe unsere Finger berührten, zuckte ich zurück, denn ich bekam einen kleinen pulsierenden Stromschlag.

Er versuchte es so, wie ich zu machen, hielt die Frucht an seine Lippen und biss vorsichtig in eine Noppe… sie platzte nicht in seinem Mund, sondern vor seinem Gesicht, woraufhin der ganze kostbare lila Saft auf seine Haut spritzte. Ich erschrak über das Geräusch, als ich lachte. Es hörte sich an wie ein hysterisch wieherndes Pferd. Zu selten hatte ich in der Vergangenheit mein Lachen gehört, als das ich daran gewöhnt wäre. Sein Gesichtsausdruck war köstlich, während er sich angewidert den Saft aus den Augen und von den Wangen wischte und mir die Frucht zurück gab. Dabei motzte er auch noch leise vor sich hin. Irgendwas von. „Das kommt davon… wenn man einem Menschen vertraut.“

Als wir ein wenig später wieder auf dem Weg waren, musste ich immer noch kichern. Mein Bauch war jetzt voll mit süßem leckeren Bumbeersaft und irgendwelchen kleinen Zwergen oder Gnomen, die mich innerlich kitzelten, so dass es kribbelte. Ein paar der kleineren unreifen Früchte hatte ich in meine kleine Gürteltasche gepackt, für den Fall, dass wir so schnell nichts zu essen fanden, aber wir wären sowieso bald am Ziel und dann müsste ich mich von meinem Begleiter verabschieden.

Ich beobachtete seine geschmeidigen Bewegungen, während er vor mir her ging. Er stolperte nie, wirkte keineswegs unsicher, bewegte sich zwischen den Bäumen und Büschen hindurch, als wäre er Teil des Waldes, als wäre er Teil der Natur und das war er auch. Konnte ich ihn deswegen weiterhin als schlecht ansehen?

Mein Opa hatte mir immer von den Schauergeschichten erzählt. Von zügellosen Gestaltwandlern, die ihren Hunger nicht unterdrücken konnten und sich kopflos auf ihre Beute warfen, die sie jagten bis sie nicht mehr laufen konnte und sie dann erbarmungslos zerfleischten.

Früher hatte ich gedacht, dass sie deswegen bösartig waren, weil sie andere Lebewesen bei lebendigem Leib verschlangen. Jetzt… wenn ich Ice so betrachtete und mich an seine Wolfsgestalt zurück erinnerte, konnte ich ihn nicht als bösartig ansehen. Es gehörte eben zu seiner Natur. Er fraß, um zu überleben. Nicht, weil ihm das Töten Spaß machte. Aber so war nur er. Ich glaube vor dem schwarzen Wolf müsste ich weiterhin Angst haben. Er war eine wirkliche Bestie, aber nicht wegen dem tierischen Teil in sich. Der Mensch in ihm macht die Bestie aus. Der Mensch neigte zu kompliziertem Sadismus. Das Tier in ihm war unkompliziert. Fressen oder gefressen werden. Der Mensch machte daraus eine Folter, eine Qual. Er ergötzte sich an dem Leid seiner Opfer. Der Wolf beendete es schnell, indem er sofort die Kehle durchbiss und sich dann sättigte.

Ich hatte genau in den Augen des schwarzen Wolfes gesehen, dass ihm meine Angst gefiel… ja sogar berauschte. Er hatte die Jagd mehr ausgekostet als das Fressen.

Wer war dann gut und wer böse?

Mir drängte sich die Frage auf, ob in diesem Szenario hier nicht die Tiere, sondern die Menschen die Bösen waren. Was hieß… das ich so eine grausame dunkle Seite auch in mir hatte. Ich wollte es nicht wissen, wollte mich nicht weiter mit meinen verworrenen Gedanken befassen.

Aber eins war klar. Ice war keine Bestie. Ich vertraute ihm und das glich einem Wunder. Innerhalb von ein paar Tagen hatte er mich von sich überzeugt und wenn er das einmal geschafft hatte, dann brauchte es viel, um das Vertrauen wieder zu zerstören.

Während wir durch den Wald gingen, redeten wir ab und zu. Er fragte mich Sachen, die ihm in den Kopf schossen: Wie alt ich war. Wo ich bis jetzt schon überall gelebt hatte… ob ich wusste, wie ich in diese Welt gekommen war. Ich war ehrlich und beantwortete alles so gut ich konnte. Aber es gab Dinge auf die hatte ich selber keine Antwort.

Er fragte mich, was ich jetzt vor hatte. Ich sagte ihm, ich würde beim Pan bleiben. Er schien enttäuscht. Ich konnte es in seinen Augen sehen. Aber er ging darauf nicht weiter ein. Als ich fragte was er weiter machen würde, zuckte er die Schultern.

„Wirst du bestraft, wenn du zurück kommst?“ fragte ich.

„Ganz sicher werde ich bestraft.“ Es schien ihm gleichgültig zu sein, doch er sah mich nicht an, als er das sagte.

„Hat dein Alpha dir verboten mir zu folgen?“

„Nein. Er wusste nichts davon. Ich habe mich heimlich davon geschlichen, um ihn nicht auf deine Fährte zu locken.“

„Dann hast du ja keinen Befehl missachtet und kannst auch nicht bestraft werden.“ Er schmunzelte ein wenig.

„So einfach ist das nicht. Wir haben keinen eigenen Willen. Wenn ich mich vom Rudel entferne, müsste ich eigentlich um Erlaubnis fragen. Erst recht, wenn ich vor habe tagelang wegzubleiben.“

Ich schnaufte. Das wäre kein Leben für mich. Ich könnte mich niemals so unterwerfen. Zwischen Opa und mir war immer alles einvernehmlich abgelaufen und wenn ich nachgab, dann aus dem Grund, weil ich wusste, dass Opa immer zu meinem Besten handelte.

„Ich könnte mich niemals so unterwerfen.“ Sagte ich und schaute dabei schön auf den Boden.

„Wenn man den Schutz von so etwas Mächtigem, wie einem Rudel voller Gestaltwandlern genießt, dann muss man auch Opfer bringen.“

„Also stört es dich im Grunde genommen?“ nagelte ich ihn fest und schaute kurz auf, um zu sehen wie er nachdenklich in die Ferne blickte. Er musste nicht die ganze Zeit auf den Boden starren, um nicht zu stolpern. Er schien instinktiv zu wissen, wo er hintreten konnte und wohin nicht.

„Ja. Aber nur, weil ich nicht als Unterwürfiger geboren bin.“

„Als was denn dann?“ es war faszinierend.

„Ich bin der Bruder von Ash. Unsere Eltern waren schon immer die Anführer, dass heißt in unseren Adern fließt dominantes Blut.“

„Und Ash ist der schwarze Wolf?“ Toll. Der Superkillerwolf war sein Bruder. Wieso beunruhigte mich das nur?

Er nickte knapp. Eine Strähne seiner Haare hatte sich gelockert und strich über sein Gesicht. Ich wollte diese Locke sein. „Wieso bist du nicht der Anführer?“

„Weil ich jünger bin.“ Klar. Irgendwie.

„Aber nicht schwächer?“ fragte ich, denn ich konnte mich noch zu gut daran erinnern, dass er in Wolfsgestalt um einiges größer und muskulöser war, als der schwarze.

Er grinste jetzt. Die Spitzen seiner Zähne waren zu sehen und ich schaute weg, während mein Nacken prickelte, als wollte er, dass ich ihn verdeckte.

„Ich bin stärker als er.“ Er gab damit an.

„Wieso besiegst du ihn dann nicht und nimmst die Führerschaft an dich. Dann könnte dir keiner sagen, was du zu tun oder wohin du zu gehen hast.“

„Ich kämpfe nicht gegen meine Familie.“ Er war entrüstet. Der Gedanke war ihm anscheinend noch nie gekommen.

„Aber er würde gegen dich kämpfen.“ Gab ich ihm zu bedenken. Ich war mir sicher.

„Nur, weil er sich zu etwas verleiten lassen würde, was nicht richtig ist, muss ich seinem Beispiel nicht folgen.“

„Wieso denn nicht, wenn es zu deinem Vorteil ist?“ fragte ich sachlich.

„Weil es wichtig ist, dass ich mir selbst in die Augen sehen kann und nicht was für Vorteile ich aus meinem Verhalten ziehe.“ Und mir fiel auf, dass er wirklich ein hohes Ehrgefühl hatte. Er das Tier… und ich der Mensch… Naja... lassen wir das lieber.

„Aber wäre es nicht auch besser für das Rudel… wenn du… der Gerechtere von euch beiden… es führen würde?“ Wieso versuche ich ihn überhaupt so zwanghaft zu überzeugen? Es war eigentlich nicht meine Sache.

Er schaute mich jetzt nachdenklich von der Seite an. Ich konnte seinen Blick auf meinem Gesicht fühlen und zwang mich dazu nicht zurück zu sehen. Es reichte, dass meine Haut prickelte.

„Sie beschweren sich nicht.“ Sagte er langsam und nachdenklich.

„Was nicht heißt, dass sie zufrieden sind. Sie geben sich wahrscheinlich nur mit ihrem Schicksal zufrieden, weil sie keinen Ärger wollen wie kleine Ziegen, die dem Pan nach der Pfeife tanzen, um geschützt zu sein.“

Jetzt wurde er langsam wütend. Ich konnte seinen Zorn förmlich in kühlen blauen Wellen meine Wirbelsäule heraufkriechen fühlen. Bis jetzt hatte ich ihn noch nie wütend erlebt. Es gefiel mir nicht und gleichzeitig war es faszinierend, wie stark ich seine Wut fühlen konnte und wie mein Körper auf die Energie reagierte, die er frei setzte.

„Wieso interessierst du dich überhaupt dafür?“ Ein leichtes Knurren schwang in seiner Stimme mit, welches er anscheinend nicht unterdrücken konnte „Ist das eine Angewohnheit von euch Menschen, eure Nase in Dinge zu stecken, die euch nichts angehen?“

Punkt für ihn. So war es… Es ging mich eigentlich wirklich überhaupt nichts an. Es nervte mich aber, dass er damit Recht hatte, also tat ich etwas sehr kindisches.

„Und von euch Wölfen ist es wohl Angewohnheit, um des Friedens Willen, Tyrannei und Ungerechtigkeit über sich ergehen zu lassen.“ Ich sah ihn und den lodernden Zorn hinter den Gletschern an. Fast wäre ich zurückgewichen, als ich sah, wie er abwechselnd die Fäuste ballte und leicht zitterte. Die Muskeln an seinem Oberkörper und seinen Armen waren gespannt. Traumhaft… ich sag es doch.

„Es ist keine Tyrannei. Es sind einfache Regeln, nach denen wir schon seit Anbeginn der Zeit leben. Der Alpha hat das Sagen. Sein Wort ist Gesetz und wird nicht angezweifelt. Für uns muss es keinen Sinn ergeben.“ Er kam mit jedem Wort einen geschmeidigen Schritt weiter auf mich zu und ich wich immer weiter zurück. Seine Stimme klang viel zu gepresst und ruhig, als dass ich ihm abgekauft hätte, dass er sich noch sehr lange im Griff hatte und doch konnte ich nicht aufhören.

„Ist wohl leichter sich führen zu lassen, ohne das eigene Hirn einzuschalten.“ Ich knallte mit dem Rücken in unebene Rinde.

„Auf was willst du eigentlich hinaus?“ Knurrte er in mein Gesicht und es kam aus meinem Mund, bevor ich darüber nachdenken konnte.

„Wenn nur einer von euch auch nur ein Fünkchen Eigenwillen gehabt hätte, dann würde mein Opa jetzt vielleicht noch leben und ich wäre nicht allein!“ Als meine Wangen nass wurden, merkte ich, dass ich weinte. Wie oft wollte ich eigentlich noch durch die Gegend heulen? Und das auch noch vor ihm.

Meine Worte wirkten allerdings und alle Wut wich aus seinem Blick. Wenn ich nicht so damit beschäftigt gewesen wäre vor Scham, wegen der Heulerei, im Boden zu versinken und gleichzeitig wütend auf ihn zu sein, dann wäre mir aufgefallen, dass Zärtlichkeit den Zorn überdeckte, doch ich war damit beschäftigt ihn von mir fort zu stoßen und an ihm vorbei zu stapfen.

Ich konnte über dem nächsten Hügel Rauch sehen. Der Pan machte sicher gerade sein Abendfeuer. Wir waren fast da. Einerseits war ich froh. Andererseits… auch eben nicht.

Die Frage, ob er mir folgte, blieb aus. Wobei… ich mir dieses Mal wirklich nicht sicher war. Aber ich war sowieso am Ziel und stapfte den Berg hoch. Wenn ich an den freundlichen Mann mit dem Ziegenkörper dachte, der mich mit seinem Flötenspiel schon als Kind verzaubert hatte, dann fühlte ich Erleichterung.

Ich trat auf die Hügelspitze und die Erleichterung verflog.

Das Feuer war kein Lagerfeuer. Es kam aus dem, was von seiner Hütte übrig geblieben war. Das Dach war abgerissen, der Garten war zertrampelt, das Gatter war zerbrochen und die Ziegen lagen tot in der Gegend verstreut herum. Alles war verwüstet.

Meine Hoffnung schwand dahin.

CUT!

Anmerkung:

Die Anmerkung besteht darin, dass ich keine schreibe, hihi- zur Abwechslung darfst du mal wieder die Feder schwingen oder die Tasten quälen, ganz wie du magst… So viel zu Bella Babys Mithilfe… aber nein… ich will ja nicht undankbar erscheinen!(Beta Bella Baby: von wegen!!!) Sie hat sich mehr als einmal wundervoll eingebracht und dafür danke ich ihr…

Tja… Pan tot… Hoffnung dahin… da muss klein Seraphina wohl bei Ice und seinen schweissebedeckten Bauchmuskeln und den Hammerlippen bleiben… Die Arme… Sie tut uns echt leid? Oder beneiden wir sie?

Sagt mir wie ihrs findet und für Fragen und wissenschaftliche Klugscheisserungen bin ich immer offen… nicht wahr Grazi?

Ich knutsch euch ganz schnell und lauf dann weg!

KNUTSCH!

Bethy ;)