Mit
einem bestimmten Ruck schloss er die Tür hinter sich und lehnte sich
dagegen. Ich saß auf der Couch und lächelte ihn breit an.
„Alle
weg.“, verkündete er erleichtert und drehte dann seinen Kopf, ließ
seinen Nacken mit geschlossenen Augen knacken. Er sah wirklich fertig
aus. Dunkle Augenringe zogen sich über seine Haut. Ein Dreitagebart
zierte sein kantiges Kinn und seine sonst leicht gebräunte Haut wirkte
fahl, aber dennoch war er für mich im Moment der schönste Mann auf
Erden.
Mein gefühlvoller, sexy Stripper mit der harten Schale und dem weichen Kern.
Ich konnte es nicht mehr aushalten ihn nur anzusehen ohne zu berühren und streckte die Hand nach ihm aus.
Ein
wunderschönes Lächeln überzog sein Gesicht, ließ diese eindrucksvollen
dunkelgrünen Augen mit Wärme erstrahlen und er setzte sich in Bewegung.
Ich glaube er konnte gar nicht anders als sich mit tänzerischer Anmut
zu bewegen und mir stockte der Atem, während dieser schöne Mann auf mich
zukam und vor mir stehen blieb.
Er strich durch meine Haare und
lächelte sanft auf mich herab. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass
du zu mir zurückgekommen bist.“
„Ich auch nicht.“, hauchte ich
und schloss die Augen, als er meine Wange mit einer mittlerweile fast
schon vertrauten Geste umfing und mich mit dem Daumen streichelte. Weil
ich dem Drang ihm nahe zu sein, so gut wie nie widerstehen konnte,
beugte ich mich vor und umschlang seine Hüften mit meinen Armen. Mein
Gesicht lehnte ich an seinen Bauch und fühlte genau die Ausbuchtung
seiner Muskeln unter meiner Wange, die ich daran schmiegte. Er lachte
leise, als ich mit meiner Nase darüberfuhr.
„Bist du etwa kitzlig?“, fragte ich hinterhältig. Er lachte lauter. Mit einem Mal waren meine Handgelenke in seinen Händen.
„OH
nein junge Dame! Ich bin viel zu fertig für so was!“ Jetzt musste ich
auch lachen und versuchte seinem Griff zu entfliehen, dabei warf ich
mich nach hinten, aber er folgte mir einfach und setzte sich in alter
Strippermanier breitbeinig über meine Knie.
„Du wolltest es
nicht anders…“, kündigte er düster an, dann waren beide Handgelenke
schon zusammen gefangen genommen und er pikste mich in die Seiten. Ich
lachte so laut, dass ich grunzte und wand mich unter ihm hin und her wie
ein Wurm. Keine Ahnung wann mich das letzte Mal jemand gekitzelt und
ich so heftig gelacht hatte, dass ich schreien musste.
„ICH
ERGEBE MICH! BITTE HÖR AUF, SONST MACH ICH MIR IN DIE HOSEN!“ Lachend
ließ er von mir ab und beugte sich vor, um mit seiner Nase über meine
zu streichen.
Oh mein Gott diese Augen, sie würden irgendwann
meinen absoluten Untergang bedeuten. Sie raubten mir den Atem. Er ließ
meine Arme los und umfing mit einer Hand sanft meinen Kiefer. Sie fühlte
sich riesig und beschützerisch auf meiner Haut an.
Er küsste
mich…. Langsam und sinnlich und das so lange und ausdauernd, bis ich
keine Luft mehr bekam. Dann schwang er sich plötzlich von mir runter und
zog mich auf sich, so dass ich auf seinem Bauch zu sitzen kam.
Das
sanfte Licht des Morgens wurde rötlich durch seine Vorhänge gefiltert.
Um uns herum herrschte Chaos, aber hier in unserer kleinen, ganz
persönlichen Liebesblase, herrschte Glückseligkeit. Seine Hände lagen
auf meinen Oberschenkeln und ich strich verträumt über die Sehnen an
seinen Unterarmen.
„Meine Eltern würden sich sicherlich freuen, wenn ich endlich mal eine Freundin mit nachhause bringen würde.“
„Hä?“
„Du hast gesagt du kennst meine Eltern nicht und ich denke das sollten wir schleunigst ändern.“ Edward
grinste
mich breit an, während mein Mund einige Sekunden in Sprachlosigkeit
abhing. Er gluckste leise und hob die Hand, um ihn zu schließen und dann
mit dem Daumen über meine Lippen zu streichen.
„Ich hatte bis
jetzt drei, oder nein warte, vier feste Freundinnen. Eine hatte ich auf
der High School die ich natürlich abgeschlossen habe“ Er rollte die
Augen, dann sprach er mit seiner tiefen Stimme sanft weiter. „Es war nur
eine kleine Liebelei, mit den ersten Küssen und schließlich dem ersten
Sex… sie konnte nicht wirklich mit mir und äh… meinen männlichen
Vorzügen umgehen, deswegen verließ sie mich nach dem ersten Mal. Dabei
habe ich mir solche Mühe gegeben!“ Er schaute mich gespielt in tiefer
Trauer erschüttert an und legte theatralisch die Hand auf sein Herz. Ich
wurde knallrot, denn jetzt lief mein Kopfkino Amok. Ich hatte ihn ja
schon gefühlt und da hatte ich mich wegen der Größe fast zu Tode
erschrocken. Eine Vermutung war gewesen, dass er für seinen Auftritt
nachgeholfen hatte, aber die war jetzt dahin… Ich konnte seine erste
Freundin verstehen… irgendwie ein bisschen… aber meine Lustgrotte konnte
es gar nicht, sie freute sich schon auf das erste Treffen mit….
Er
grinste breit und zufrieden über meine Röte und strich über meine
Wange. „Mhmmm…. Baby….. an was du wohl gerade denkst?“ Ich fing seine
Hand ein und schloss die Augen. Er wusste es doch sowieso.
„Und weiter?“, lenkte ich schnell ab, er lachte jetzt leise über mich und meine Scham und sprach weiter.
„Die
nächste hatte ich auf dem College.“ Als meine Augen aufflogen, rollte
er seine erneut. „Nur weil ich strippe heißt es nicht, dass ich
ungebildet bin.“ Seine Stimme klang nicht mehr ganz so weich.
„Das hatte ich auch nie von dir gedacht!“, verteidigte ich mich schnell.
„Gut….
Also mit ihr war ich zwei Jahre zusammen, bis sie wegzog. Sie suchte
sich ziemlich schnell einen Neuen und gab unsere Fernbeziehung auf. Ich
war am Boden zerstört. Wieder mal.“, gab er noch ironisch dazu.
„Ich
musste aber meine schulische Laufbahn abbrechen… weil… weil…“ er
verhaspelte sich und ich wusste, dass er hier etwas ausließ. „Ich mit
dem Strippen und Geld verdienen anfangen musste.“
„Musste?“
„Ja.“ Edward biss die Zähne hart aufeinander. Sein Kiefermuskel spannte sich an.
„Oh.“
„Ab
da hatte ich natürlich viele Frauenbekanntschaften und habe es mit
zweien fest probiert, aber sie sind beide mit meinem Job nicht klar
gekommen. Ich war meinen Freundinnen immer treu, denn ich bin es so von
meinen Eltern gewöhnt, aber irgendwann flüchteten sie alle. Es wurde
ihnen zu viel.“ Ich biss mir auf die Unterlippe, weil seine Finger bis
zu meinen Knien und zurück strichen. „Ich konnte sie verstehen. Mir
würde es auch nicht gefallen wenn die Frau die ich liebe sich vor
anderen Männern auszieht.“ Er zuckte die Schultern und sah mich
grüblerisch an. „Kommst du damit klar, Bella Denn so sicher wie Scheiße
stinkt, kann ich jetzt nicht einfach damit aufhören.“
„Ich
weiß.“, flüsterte ich und strich weiter über seine Arme. „Ganz ehrlich?
Ich habe keine Ahnung ob ich damit klar komme, ich denke das wird die
Zeit zeigen. Ich… ich weiß nicht… mal was das zwischen uns wird.“
„Eine
feste Bindung?“, er schaute mich fast schon ängstlich, aber
hoffnungsvoll lächelnd an und ich lächelte zurück. Er erinnerte mich an
einen kleinen Jungen, der unbedingt diesen einen bunten großen Lutscher
wollte und darum bettelte. Einen wunderhübschen, bezaubernden Jungen.
Ich konnte nicht anders und beugte mich vor.
„Das finde ich
gut.“, murmelte ich gegen seine vollen, weichen Lippen und küsste ihn
einmal sanft. Dann richtete ich mich breit lächelnd wieder auf.
„Sonst noch etwas was du mir erzählen willst?“, fragte ich gespielt streng und zog eine Augenbraue nach oben.
Er
gluckste wieder und Gott ich liebte das Geräusch seines Lachens.
„Einiges… Also, ich war schon mal im Knast… weil ich betrunken gewesen
war und mir gedacht hatte ich müsse ein wenig rumrandalieren und das auf
einem Kinderkarussell… Man, dieser verdammte Schwan wollte einfach
nicht so wie ich… der konnte nämlich gar nicht fliegen, das Drecksvieh.“
Ich lachte, weil ich mir vorstellte wie er ihn besoffen lallend,
zwischen all den Kindern dazu bringen wollte loszufliegen, der dumme
Vogel sich aber nur im Kreis drehte. Er lachte auch bei der Erinnerung
daran und sprach dann weiter „Sie steckten mich natürlich prompt in eine
Ausnüchterungszelle und weil sie anscheinend typische Klischees
bedienen wollten, auch noch mit einer Transe… Sie ist übrigens heute
einer meiner engsten Freunde.“
„Echt?“
„Ja.“ Er grinste frech und seine Zähne strahlten mich an.
„Oookaaay.“ An diesen Lebensstil musste ich mich wirklich erst gewöhnen, den er führte.
„Ich liebe mein Auto, ich liebe Geschwindigkeit und ich fahre sehr schnell.“
„Oookaaaay.“ Daran würde ich mich auch noch gewöhnen müssen.
„Und
was ich gerne frühstücke, werde ich dir jetzt zeigen.“ Und mit diesen
Worten nahm er mich an den Hüften, schwang mich herum, gab mir einen
kleinen Kuss auf die Stirn und sprang von der Couch. Mich wunderte es,
dass er nicht ein paar Saltos in die Küche machte.
Nach einem
üppigen, sehr sättigenden Frühstück, war Edward unter mir auf der Couch
in einen scheinbar komaartigen Schlaf gefallen. Ich beobachtete noch ein
paar Minuten, oder vielleicht auch Stunden sein friedliches schönes
Gesicht und streichelte verträumt darüber. Mit einem letzten
sehnsüchtigen Kuss stand ich auf und sah mich in der absolut chaotischen
Bude um. Ich fand auf einem Sofa neben der Couch eine Decke, deckte ihn
zu und dann… machte ich mich ans Werk. Ich hielt es hier sonst einfach
nicht aus.
Dabei strahlte ich die ganze Zeit vor Glückseligkeit
und Schmetterlingen in meinem Bauch von einem Ohr zum anderen und ich
würde mir dieses Gefühl jetzt nicht zerstören lassen, denn die Realität
würde uns sicherlich noch früh genug einholen.
Nachdem ich zwei
Stunden Extremputzing veranstaltet hatte, war ich bis auf die Knochen
durchgeschwitzt und brauchte dringend eine Dusche. Ich glubschte aus der
Küche, wo ich das letzte Glas eingeräumt hatte ins Wohnzimmer und hörte
und sah ihn leise schnarchen. Gott, sogar das war an ihm süß.
Ich
fühlte mich einfach mal wie daheim und stieg unter die Dusche, in der
sicherlich drei Leute Platz gehabt hätten. Das klare Wasser prasselte
angenehm lauwarm auf mich herab und kühlte meinen aufgeheizten Körper
ab. Schon jetzt, war es draußen brühend heiß und schwül und ich streckte
mit einem Seufzen mein Gesicht in den Wasserstrahl und fühlte mich
danach rundum erfrischt. Ich brauchte kein Duschgel, Wasser allein
reichte vollkommen aus.
Gleich neben der Dusche gab es ein
großes Regal mit flauschigen schwarzen Handtüchern und ich trocknete
mich mit einem ab. Genau in dem Moment wurde die Tür mit einem Ruck
aufgerissen und ein völlig aufgelöster, panischer Edward stürmte das
Bad, wie eine Sturmwolke den sommerlichen Himmel.
Mit einem
Kreischen, das selbst in meinen Ohren stach, presste ich schnell das
Handtuch vor meinen Körper, während er mit der Klinke in der Hand
erstarrte und… seine Augen sich verdunkelten. Ohne es zu versteckten
glitt er mit seinem hungrigen Blick über meinen Körper, der davon anfing
zu kribbeln.
„Ich dachte du bist gegangen.“, meinte er tonlos, ohne seine Augen von meinen Beinen zu lösen.
„Klar,
ich mach dir den Putzdienst und hau dann einfach ab.“ Sein Blick schoss
nach oben und seine angespannten Schultern sackten herab.
„Danke
dafür. Das hat noch nie jemand für mich gemacht.“ Er wurde rot und
strich sich über den Nacken, nun war er peinlichst darauf bedacht den
Boden zu inspizieren. Ich war ihm dankbar dafür, dass ihm wieder
eingefallen war, wie verklemmt ich war.
„Für dich hat noch nie jemand geputzt?“
„Doch
meine Mama.“ Er grinste mich spitzbübisch an. „Äh… okay… ich werde dann
mal…“, er sah mich an und schluckte hart „wieder rausgehen, damit du
dich in Ruhe… anziehen kannst. Brauchst du was von mir?“
Ich
schüttelte grinsend den Kopf. „Nein, ich ziehe mein Kleid einfach ohne
meinen Bikini drunter an.“ Jetzt klappte sein Mund schockiert auf und er
starrte mich an wie das letzte Einhorn. Ich lachte und wollte auf ihn
zugehen, um ihn zu küssen, aber er streckte seine Hand vor mir aus.
„STOP,
keinen Schritt weiter! Mit dem Kopfkino, welches du mir gerade beschert
hast, wäre es nicht ratsam für dich in meine Nähe zu kommen, außer du
willst auf der Stelle gefickt werden.“ Jetzt war es an mir geschockt zu
sein, knallrot zu werden und sofort zu erstarren.
„Gut…“ langsam,
als würde er sich vor einem wilden Tür in Sicherheit bringen, ging er
einen Schritt zurück. Wenn er eine Waffe gehabt hätte, hätte er diese
sicher auf mich gehalten. „Wir… treffen uns unten.“, stammelte er
unsagbar niedlich und ich kicherte über ihn, während ich gleichzeitig
die Augen rollten.
„Bis gleich du schüchternes Mädchen das es
voll in sich hat.“ Mit diesen Worten knallte er die Tür zu und ich hörte
ihn Treppen herabrennen, wie ein Verrückter auf der Flucht. Ich lachte
ausgelassen. Er war ja so… lustig und durchgeknallt und anbetungswürdig.
Als
ich nach unten kam, ich hatte mich dann doch nicht getraut und lieber
den alten verschwitzten Bikini nochmal angezogen, als unten ohne in
diesem knappen Kleidchen rumzurennen, ging er auch nach oben duschen.
Bei ihm dauerte es nicht so lange wie bei mir und als er wieder runter
kam, stockte mein Atem. Er trug eine tief sitzende Militärhose und ein
weißes Muskelshirt. Dazu ein Leder- Band ums Handgelenk, seine kurz
geschorenen Haare und auch noch Boots… es war perfekt. ER WAR
PERFEKT. Er zog sich sogar im Alltag an wie ein Stripper und Gott…. Es
stand ihm vorzüglich. Er konnte es sich eindeutig mehr als leisten.
„Bereit
für neue Schandtaten?“ Er kam auf mich zu und umfing meine Hüften, mit
einer Hand hielt er meine, mit der anderen stieß er mich ab und wirbelte
mich im Kreis. Mit einem Ruck zog er mich, lachende, kleine Frau gegen
seine Brust und küsste mich auf meinen Kopf.
„Mit dir immer.“, gab ich schüchtern zurück und küsste ihn kurz über seinen Ausschnitt auf seine glatten, harten Brustmuskeln.
Wir
gingen zum Jahrmarkt… ich war schon seit Jahren auf keinem gewesen.
Also hatte ich ganz vergessen wie bunt und laut es hier war und wie gut
es überall nach Zuckerwatte oder gebratenen Mandeln roch. Edward schoss
mir souverän ein riesiges Kuscheltier. Es war ein überdimensionales
Zebra, unter dem ich fast begraben wurde, als er es mir stolz
überreichte und dabei theatralisch vor mir auf die Knie ging. Doch als
wir über ein kleines, schwarzhaariges Latinomädchen stolperten das
gerade einen herzzerreißenden Weinanfall hatte, weil sein Eis vor ihm
auf dem Boden lag, tat es Edward so leid, dass er mich fragte, ob wir
ihm nicht das Kuscheltier schenken wollten. Ich hatte in dem Moment
genau dieselbe Idee gehabt und war mir jetzt nur umso sicherer den
richtigen Mann an meiner Seite zu haben. So wie sie ihn anhimmelte als
er ihr das Zebra gab, sah sie das wohl genauso.
Ich hakte mich
lächelnd bei ihm ein und wir schlenderten weiter. Er versuchte mich für
eine Fahrt auf der Achterbahn zu überreden, aber ich war einmal mit
einer gefahren, als ich vierzehn gewesen war und hatte danach alles
vollgereiert, also konnte er flehen und betteln und vor mir knien sooft
und so viel er wollte, aber er brachte mich nicht dazu. Wir fuhren
stattdessen Kettenkarussell und hielten sogar dabei Händchen.
Danach
sprangen wir ins Meer um uns abzukühlen, bei der Affenhitze, wären wir
sonst eingegangen. Edward zeigte mir danach seinen Lieblingsburitoladen
von denen man- seine Rede- so richtig geil furzen konnte und fütterte
mich liebevoll mit dem Furzessen, auch seine Rede.
Ich lachte an
diesem Tag so viel, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Mit ihm war es
einfach nur wunderschön und ich konnte gar nicht genug von ihm bekommen.
Er von mir auch nicht, dass spürte ich mit jeder Faser meiner Selbst.
Außerdem wusste er wie man Frauen so behandelte, dass man sich fühlte
wie das kostbarste auf der Welt.
Doch je weiter sich die glühend
heiße Sonne über den Himmel schob, umso mehr wurde mir klar, dass ich
mich nicht mehr länger vor der Realität verstecken konnte. Ich musste
mit Jake reden und ich musste es Edward beibringen, dass ich noch mit
Jacob reden musste.
„Edward.“
Wir waren gerade ins Auto gestiegen und er ließ alle Fenster herunter, um die saunaartige Hitze zu vertreiben.
„Was
Baby?“ Er drehte sich zu mir um und strich mir die Haare vom
verschwitzten Nacken, massierte mich leicht und sah mich aufmerksam an.
Ich biss mir auf die Unterlippe und nestelte in meinem Schoß mit meinen
Händen rum. Er verengte die Augen.
„Was ist?“
„Ich muss mit meinem Verlobten sprechen.“
Stille. Ich schaute von meinem Schoß hoch und sah wie er mich blank ansah.
„Okay.“,
meinte er dann schließlich nur und startete den Motor. Dafür zog er
die Hand zurück und hielt sich an meiner Kopfstütze fest um rückwärts
auszuparken. Er versuchte zwanghaft keine Gefühle durchblicken zu
lassen. Das merkte ich ganz genau.
„Einfach nur Okay? Kein wieso und weshalb?“, bohrte ich neugierig, während er sich in den dichten Verkehr einreihte.
„Nenn
es feige, aber ich habe im Laufe meines Lebens gelernt keine Fragen zu
stellen, bei denen die Antworten wehtun könnten.“ Er war eindeutig
ungefähr zwanzig Grad zu kalt zu mir und das frustrierte mich.
„Ich will mit ihm reden, weil ich ihm die Wahrheit sagen will, Edward.“, meinte ich sanft.
„Die
wäre“. Er sah mich nicht an, konzentrierte sich nur darauf Zentimeter
für Zentimeter weiter zu kriechen, ich runzelte die Stirn.
„Das
ich ihn verlassen werde, weil ich mich in dich verliebt habe?“ Es war
für mich ganz klar, aber für ihn anscheinend nicht. Dachte er ich würde
meine Entscheidung bereuen oder meine Meinung gar ändern, wenn ich mit
Jake sprach? Ich war nicht so, wenn ich mich einmal für etwas
entschieden hatte, dann blieb ich auch dabei, aber er konnte das
natürlich nicht wissen.
Er sah mich immer noch nicht an.
„Hast du mich gehört?“, fragte ich unnötigerweise. Die Stimmung die von ihm ausging, gefiel mir gar nicht.
„Ich bin nicht taub.“ Okay… langsam wurde ich wütend.
„Mein
Gott, was ist denn jetzt los mit dir?“, stieß ich aus und bekam einen
halb frustrierten, halb wütenden Blick zu geworfen. „Rede mit mir!“
Mit
einem Ruck scherte er nach links auf die Überholspur und gab Gas sobald
er konnte. „WAS mit mir los ist Bella? Wirklich?“, knurrte er
frustriert.
„JA!“ Boah… ich wurde nicht nur langsam wütend… ich war es vollkommen!
„Was
denkst du denn was mit mir los ist, wenn ich höre, dass du dich mit
deinem Verlobten triffst, um mit ihm zu sprechen? Ich denke
komischerweise, aus welchen Gründen auch immer, dass es für dich nicht
leicht ist zehn Jahre Beziehung einfach so weg zuschmeißen und dass er
dich mit irgendwas um den Finger wickeln könnte und dass ich dich
verliere, noch bevor es mit uns richtig angefangen hat.“
„Wirst
du nicht! Und was denkst du denn was ich jetzt tun soll? Mich einfach
vor ihm verstecken? So, dass er vor Sorge um mich umkommen wird?“ Er
antwortete nicht. „Glaubst du etwa für mich wird es leicht werden?“,
fügte ich also noch etwas weicher hinzu. „Ich habe Jake lange Zeit
geliebt. Es fällt mir nicht leicht ihm weh zu tun und glaube mir, ich
würde mich sehr gerne vor diesem Gespräch drücken, aber er hat es
verdient die Wahrheit zu erfahren!“
Er schloss die Augen, als wir
an einer roten Ampel stehen blieben und rieb sich über die Stirn. Dann
atmete er tief durch. „Du hast ja recht…“
„Ich weiß.“, jetzt war ich es, die wütend war und verschränkte die Arme vor der Brust. Stur starrte ich jetzt nach vorne.
„Lass mich mitkommen.“ Ich schaute ihn an, als hätte er seinen Verstand verloren.
„Spinnst du?“
„Wenn es um dich geht schon.“ Er zuckte mit den breiten Schultern, als ich ihn weiterhin ungläubig ansah.
„Das
wäre das letzte, wenn ich dich mitnehmen und ihm somit unter die Nase
reiben würde, da guck Jake, genau das ist der Grund, weswegen ich dich
verlasse… sieh dir nur diese Muskeln an und dieses wahnsinnig hübsche
Gesicht. Hast du jemals so etwas Wunderschönes gesehen wie seine Augen
und guck erst mal dieser Arsch und hey ich hab was vergessen… Edward
tanz mal… jeah Baby, schwing deine sexy Hüften… siehst du Jake… DER Kann
sich bewegen, ich sags dir… mit einem Lapdance hat er mein Herz
gestohlen. Tut mir leid für dich, aber er ist nun mal der schärfste Typ
auf diesem Planeten, da hast du keine Chance dagegen?!“ Boah, war ich
jetzt sauer und Edward hatte nichts Besseres zu tun als leise zu lachen.
„WAS?“, fragte ich genervt.
„Du
bist so verdammt süß, wenn du so von mir schwärmst.“ Er beugte sich zu
mir rüber und gab mir einen Kuss auf den Hals. Jegliche Wut fiel von mir
ab, sobald seine Lippen mich berührten.
„Mit einem Lapdance habe ich dein Herz gestohlen?“, neckte er mich sanft.
„Ach,
halt die Klappe.“ Ich konnte das Lächeln nicht aus meiner Stimme
vertreiben, die sofort sanfter wurde, denn seine Nase strich über meinen
Kiefer und sein Atem umnebelte mich. Ohne mein dazutun, drehte ich ihm
mein Gesicht zu und wir versanken in einem tiefen innigen Kuss.
Edward schmeckte süß nach gebrannten Mandeln.
Ich
stand ungefähr seit zehn Minuten vor dem Hotel und konnte mich einfach
nicht dazu bringen da hochzugehen und der Wahrheit ins Auge zu blicken.
Wie
würde es Jake gehen? Wie würde er reagieren? Ich fühlte mich wie das
größte Arschloch auf diesem Planeten, aber was sollte ich tun? Edward
vergessen, Jake heiraten und dann voller Frust in einer lieblosen Ehe
feststecken, nur weil es moralisch richtig war? Das wäre doch auch Jake
gegenüber unfair. Er hatte eine Frau verdient die ihn genauso liebte,
wie ich es mal getan hatte.
Ich musste mutig sein und das hier beenden bevor er zu spät war.
Irgendwann
setzte ich mich also in Bewegung und ging los. Im Aufzug fühlte ich
mich, als würde ich zu meiner Beerdigung Hinrichtung fahren und noch
schlimmer wurde es, als ich vor der Zimmertür stand.
Noch einmal tief durchatmen und ins kalte Wasser springen… Wieder mal.
Ich
sah erst mal nichts, sobald ich das Zimmer betreten hatte, denn es war
zappenduster. Alle Vorhänge waren zugezogen und es stank abartig nach
alkoholischen Ausdünstungen, aller Art. Ich wedelte angewidert vor
meinem Gesicht rum, als würde es was bringen und stolperte über
Unbekanntes zum erstbesten Fenster. Dort riss ich den Vorhang auf und
flutete das Zimmer mit Tageslicht und vor allem schwüler Frischluft.
Nachdem ich für Sauerstoffzufuhr gesorgt hatte, blickte ich mich um und
sah nicht nur eine leere Weinflasche rumliegen, doch mein Blick blieb
auf der Couch hängen, denn dort saß Jake, mit den Ellbogen auf die Knie
gestützt und den Kopf in den Händen vergraben. Eine Pose der absoluten
Verzweiflung.
„Jake?“, fragte ich leise, weil sich bei seinem Anblick schmerzhaft mein Herz zusammenzog.
Langsam
wandte er den Kopf und sah mich traurig und mit blutunterlaufenen Augen
an. Seine Haare waren zerzaust, sein weißes Hemd offen und mit Wein
befleckt.
„Hey.“, sagte er schwach und griff nach einer Flasche
Wein die vor ihm auf dem Tisch stand. Er nahm einen großen Schluck. „Wo
warst du?“, fragte er dann und stellte die Flasche mit einem Knall ab,
von dem ich innerlich und äußerlich zusammenzuckte. Unter der schwachen
Oberfläche brodelte es. Ich ging langsam zu ihm und setzte mich neben
ihn auf die Couch. Tausend Worte rauschten durch meinen Kopf, aber
nichts schien das hier leichter zu machen, also entschied ich mich für
die einfache unverschönte Wahrheit.
„Ich war… bei einem anderen
Mann, Jacob.“ Er keuchte auf, denn damit hatte er sicherlich nicht
gerechnet. Sein Kopf fuhr herum und er starrte mich an, als hätte er
mich noch nie in seinem gesamten Leben gesehen.
„Komm schon
Süsse, verarsch mich nicht! Das ist nicht witzig!“ er wollte nach meinem
Knie greifen, aber ich hielt seine Hand ab und nahm sie in meine.
Strich darüber und fühlte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich
konnte ihn einfach nicht ansehen, während ich hauchte.
„Ich
verarsche dich nicht. Ich habe vorgestern Abend einen Mann kennen
gelernt und… und… Gott…“ ich strich mir übers Gesicht und sah ihn dann
doch an. „Ich liebe dich nicht mehr, Jake.“ Eine Träne rann über meine
Wange, als ich auf seinem Gesicht sah was diese Worte mit ihm
anstellten.
„D… das meinst du doch nicht ernst…“
„Doch.“
Ich drückte seine Hand an mein Herz. „Es tut mir leid, so war das nicht
geplant, aber… ich will meinen Laden nicht aufgeben, ich will mein Leben
nicht aufgeben. Ich will mich nicht aufgeben, für unsere Zukunft.“
Er sah mich nur blank an. „D… du willst mich nicht heiraten?“
Ich
nickte und biss mir auf die Lippe um einen Schluchzer zurückzuhalten.
Ich musste jetzt stark bleiben und später zusammenbrechen. Ich wollte
Jacob nicht wehtun, aber es führte kein Weg daran vorbei. Die Wahrheit
war eben manchmal schmerzhaft.
„Mir hätte es früher klar werden
müssen… aber wir… wir haben uns auseinander entwickelt und ich wollte es
nicht glauben… bis… bis… bis ich merkte wie es ist wirklich für
jemanden wahre Gefühle zu haben.“
„Du hast wirklich einen anderen
kennengelernt?“ Jake schien langsam zu realisieren und er zog seine
Hand mit einem Ruck von mir weg, als würde er sich ekeln. Er hatte
jegliches Recht dazu. Ich fühlte mich gerade selber wie eine
gewissenlose Schlampe. Ohne ihn anzusehen, nickte ich nur und starrte
auf meinen Schoß.
„Wer ist es?“ Seine Stimme war hart.
„Du kennst ihn nicht.“
„Wo
hast du ihn kennengelernt?“ jetzt fühlte ich wie meine Wangen heiß
wurden. Das hier war wahrscheinlich das schwerste was ich jemals zu ihm
sagen musste, er würde denken ich wäre komplett durchgeknallt.
„In einem Stripclub.“ Stille. Dann lachte Jake laut und bellend.
„Ach…
Kleine… ich wusste doch, dass das hier ein Scherz ist.“ Er wollte
seinen Arm um meine Schulter legen und mich an sich ziehen, aber ich
entzog mich ihm und sprang auf. Er sah mich total verdattert an. Wirr
fuhr ich mir durch die Haare.
„NEIN JAKE. Es ist die Wahrheit! Ich habe ihn in einem Stripclub kennengelernt! ER… er… ist Stripper.“
Jetzt
lachte Jake wieder, aber völlig ohne Humor. Es klang leicht irre, aber
irgendwie schadenfroh. „Scheiße, du warst schon immer so naiv Bella.
Er verarscht dich doch nur! Du weißt doch wie solche Kerle sind!“
„Nein tut er nicht.“ Ich klang etwas verbissen, aber nur ein ganz kleines bisschen.
„Man
Bella. Der will dir doch nur ans Höschen!“ Jake sprach sonst nie so
obszön und ich zuckte zusammen, es verletzte mich zutiefst, was er
gerade sagte, aber Vorurteile hatte eben jeder.
„Er will nicht
nur das Jake. Er liebt mich!“, schrie ich ihn jetzt an, auch wenn ich
das so nicht beabsichtigt hatte. „Und ich liebe ihn.“, fügte ich noch
kleinlaut hinzu.
„WAS?“ Jake sah mich an wie ein Pferd in rosa Tütü.
„Ich
liebe ihn Jake.“, widerholte ich sanft. Es gab hier nichts mehr zu
sagen und Jake war wieder in Schock erfroren. Einige Sekunden wartete
ich auf eine Erwiderung, doch als diese nicht kam entschied ich mich
darum meine Koffer zu holen.
„Wir können nochmal drüber reden,
wenn etwas Zeit vergangen ist Okay… ich… ich hole jetzt meine Sachen.“,
meinte ich stockend und vorsichtig. Jake reagierte nicht und ich stand
einige Sekunden blöd vor ihm rum. Dann drehte ich mich um und ging ins
Schlafzimmer.
Dort blieb ich schockiert im Türrahmen stehen denn
auf dem Bett lag etwas in Leinen eingewickelt. Es war groß und
viereckig und mein Herz blieb stehen. Mit zitternden Fingern ging ich zu
dem… Bild und klappte das Leinen auf. Ich keuchte auf als ich sah was
es war. Das war unmöglich… absolut unmöglich.
Fast schon rasend packte ich es jetzt schnell aus und hielt es mit beiden Händen vor mich… doch… es war es, tatsächlich.
Jake hatte mir das Bild gekauft welches ich mir so sehr wünschte. Er hatte mir meinen Traum erfüllt.
Weil
meine Beine unter mir nachgaben, drehte ich mich um und ließ mich
langsam auf das Bett herabsinken, löste dabei keine Sekunden meine
tränennassen Augen von dem Gemälde. Es war in Echt noch faszinierender
als auf den Fotos, die ich gesehen hatte. Es war atemberaubend schön und
es war mit höchster Wahrscheinlichkeit DAS Originalbild. Jake machte
bei so etwas keine halben Sachen. Er musste ein Vermögen für das hier,
für meinen Traum ausgegeben haben und was war mein Dank dafür?
Auch
wenn mir das Herz bei diesem Gedanken brach, so wurde mir eins klar:
Ich konnte dieses wunderschöne, atemberaubende Bild das ich schon mein
Leben lang begehrt hatte, einfach nicht annehmen, nicht so. Ich starrte
es an und fühlte die Tränen wieder über mein Gesicht laufen.
„ES ist wirklich schön.“ Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Jake im Türrahmen lehnte. Mein Herz machte einen Sprung.
„Ja,
das ist es.“ Nur mit Müh und Not löste ich meine Augen von dem Bild und
sah ihn an, wie er kaputt und zerstört da stand. Ich hatte ihm das
angetan… ich hatte ihn so sehr verletzt.
„Ich kann es nicht annehmen.“, hauchte ich leise, weil die Worte kaum über meine Lippen konnten.
Jake
schloss die Augen, dann schüttelte er den Kopf und kam auf mich zu. Er
sank vor mir auf die Knie. Seine dunklen Augen glühten mich an und ich
wusste in diesem Moment wieso ich mich einmal in ihn verliebt hatte. Er
war einmal voller Leidenschaft für mich gewesen, aber jetzt nicht mehr.
„Wenn ich dir sonst nichts mehr geben kann, dann nimm bitte wenigstens das von mir an, Bella"
Ich schluchzte auf als er das sagte und strich mit zitternden Fingern eine Strähne aus seinen nun auch feuchten Augen.
„Du
bist einfach zu gut für mich…“, flüsterte ich und er schüttelte den
Kopf. Er nahm meine Hand und drückte sie gegen seine Lippen.
„Nein, bin ich nicht.“ Er schloss die Augen als mein Daumen ihn streichelte.
„Doch.“
„Ich
habe dich nicht mehr so akzeptiert wie du bist… ich habe dich nicht
ernst genommen… und habe angenommen, dass meine Träume auch deine sind.
Ich… ich habe in dir den Menschen gesehen, den ich haben wollte… und
damit habe ich dich fast gebrochen“, murmelte er verletzlich.
„Jeder
Mensch verändert sich und seine Meinungen. Wir hatten einmal denselben
Traum, aber dann sind wir in verschiedenen Realitäten aufgewacht.“
Er schaute zu mir hoch und ich konnte die tiefe seiner Gefühle für mich genau erkennen, aber es war zu spät.
„Ich dachte das würde uns nie passieren.“, raunte er.
„Ich
auch, Jake… ich auch!“ mit einem Aufschluchzen legte ich das Bild auf
die Seite und glitt zu ihm auf die Knie. Ich umarmte ihn fest und er
versteifte sich zuerst, aber dann umfingen mich seine Arme und er hielt
mich, wiegte mich leicht und mein Herz brach erneut und ich wusste, dass
ein Teil von mir für immer hier bei ihm bleiben würde. Jake war nie ein
schlechter Mann gewesen. Wir hatten uns eben nur auseinandergelebt.
Als
ich mit meinem Bild und einem Koffer bewaffnet das Hotel verließ, war
es bereits früher Abend und die Straßenlaternen gingen langsam der Reihe
nach an. Es war dämlich von mir mit einem Wert von einem kleinen
Einfamilienhaus durch Miamis Straßen zu laufen, also rief ich mir ein
Taxi und stieg umständlich ein. Ich nannte Edwards Adresse und sah dann
aus dem Fenster.
Wie würde es jetzt weiter gehen? Was würde ich
jetzt tun? Konnten Edward und ich vorerst eine Fernbeziehung führen?
Denn ich würde nicht hier bleiben können, ich musste zurück zu meinem
Geschäft, zu meiner Leidenschaft, zu dem Leben weswegen ich Jake
verlassen hatte, damit ich es führen konnte. Würde Edward vielleicht mit
mir kommen?
So viel Fragen und ich hatte keine Antwort. Edward
schien hier irgendwie verpflichtet zu sein. Er brauchte das Geld vom
Strippen weil er Schulden hatte, aber wofür und wie viele? Ich glaube
er wollte schon lange aus diesem Leben ausbrechen, aber es war ihm nie
gelungen, weil er diese Schulden hatte. Konnte ich ihm dabei vielleicht
irgendwie helfen?
Als ich bei ihm ankam, fühlte ich mich komisch
leichtfüßig aber auch unsicher. Hier fing ein ganz neuer
Lebensabschnitt für mich an. Immer war Jake an meiner Seite gewesen,
jetzt war ich auf mich allein gestellt, sozusagen. Naja… nicht ganz… ich
lächelte als ich das Licht durch das Fenster strahlen sah. Ich war
nicht allein, wahrscheinlich war ich davor mit Jake verlassener gewesen,
als mit Edward wenn wir eine Fernbeziehung führten.
Stolz
benutzte ich die Schlüssel, die ich von meinem neuen sexy Stripperfreund
bekommen hatte und schloss auf. Das Bild ließ ich genauso im Flur
stehen wie meine Tasche.
„Ich bin wieder da!“, rief ich, doch keiner antwortete.
Ich runzelte nachdenklich die Stirn und zog die Ballerinas aus, dann ging ich ins Wohnzimmer.
„Edward?
Baby?“, rief ich leise und ein Stöhnen war die Antwort. Mein Blick
folgte dem Geräusch und ich erstarrte im Durchgang. „SCHEISSE!“, rief
ich aus, rannte zu ihm und fiel auf die Knie.
Er lag neben dem
Couchtisch auf dem Boden… und ächzte als ich ihn auf den Rücken drehte.
Sein Gesicht war aufgesprungen, über dem Auge blutete er stark aus einer
Platzwunde. Alles fing an anzuschwellen. Es sah aus als hätte ihn ein
Bär mit einem Baseballschläger bearbeitet und überall waren feine
Blutspritzer. „Gott, EDWARD Scheisse! Komm Baby, steh auf…“
Er
grunzte erneut, als ich ihm auf die Couch half und er sich dort fertig
in die Kissen fallen ließ. ER packte meinen Arm, als ich ins Bad gehen
und Verbands- und- Desinfizierzeug holen wollte.
„Bella...“ seine Stimme war rau, seine Augen waren von unergründlicher Panik durchzogen. „Du musst gehen.“
„Was?“, japste ich, „Spinnst du?“
„Nein… nein… Bella bitte… du musst verschwinden. Ich meine es ernst… todernst. Bitte Baby.“
Ich
starrte ihn schockiert an. Meine Gehirnwindungen waren völlig
leergefegt, doch schließlich schaffte ich langsam zu fragen. „Wieso?“
und es klang schmerzlich verletzt.
Edward ließ seinen Kopf nach hinten fallen und schluckte hart. „Sie… sie werden wieder kommen. Ich habe keine Zeit mehr…“
„Wer?“
er schüttelte nur den Kopf. Verdammt. Ich hatte gerade meinen Verlobten
für ein Leben mit ihm aufgegeben, da würde ich mich jetzt ganz sicher
nicht vertreiben lassen, von KEINEM. „SAG mir wer es ist oder ich
schwöre ich werde dir zeigen, was richtige Schmerzen sind! Ich kann
Karate.“, zischte ich ihn also an und seine Augen flogen schockiert auf.
Er starrte mich an, als würde er mich gerade zum ersten Mal sehen.
Gott… ich konnte diesen Blick heute wirklich nicht noch einmal ertragen.
„Sag mir jetzt wer dich so zugerichtet hat und worum es bei der ganzen
Sache geht Edward… sag es mir oder ich werde einfach die Typen fragen,
die dich so zugerichtet haben, denn so wahr mir Gott helfe, ich werde
keinen Zentimeter von deiner Seite weichen. Niemals.“, grollte ich
weiter und er hatte die Frechheit schon wieder leise zu lachen, aber
dann stöhnte er schmerzverzerrt und hielt sich fluchend die Rippen, weil
das Lachen in einem trockenen Hustenanfall endete. Ich entschied mich
dazu ihm eine kleine Pause zu gönnen und ihm was zu trinken zu holen.
Gleichzeitig gab ich ihm zwei Schmerztabletten. Er nahm alles dankbar
und ohne ein weiteres Wort an, dann ließ er wieder den Kopf nach hinten
fallen und schloss die Augen.
„Ich habe… eine kleine Schwester.
Sie heißt Alice.“, fing er plötzlich an, sobald ich stur neben ihm saß.
Er sah mich nicht an und sprach einfach mit leiser Stimme weiter. „Sie
war schon immer eine Rebellin. Sie hatte immer die neuesten Piercings
und Tattoos und Männer die unsere Eltern nicht ausstehen konnten.
Ständig waren sie sich uneinig und das ging schließlich soweit das sie
die Schule abbrach und einfach die Fliege machte… Mein Vater hatte ihren
neuen Freund nicht akzeptiert. Er hieß Jasper und er fand er war viel
zu alt für sie, aber sie liebte ihn und deswegen brannte sie mit ihm
durch. Sie brach den Kontakt zu uns komplett ab und ließ mich völlig im
Dunkeln tappen wo sie war und wie es ihr ging und ich habe mir verdammte
Sorgen gemacht, weil ich schon immer ihr Beschützer gewesen war, jetzt
konnte ich sie nicht mehr beschützen und das machte mich genauso
Verrückt wie meine Eltern. Sie haben es sich niemals verziehen, dass sie
sie vertrieben hatten…
Zwei Jahre nachdem sie gegangen und wir
sie für verloren erklärt hatten, bekam ich aber eines Nachts einen
Anruf. Es war Allie… und sie brauchte ganz dringend meine Hilfe. Zu der
Zeit hatte ich ein Stipendium für eine hochangesehene Tanzakademie
bekommen, aber ich ließ alles liegen und stehen und eilte zu ihrer
Rettung… nur um mich im schlimmsten Viertel von Miami vorzufinden. Es
stellte sich heraus, dass Jasper ein Zuhälter war und damit meine ich
nicht die Art von Zuhälter die ihren Mädchen die Ärsche pudern und sie
mit Samthandschuhen anfassen. Meine kleine Schwester war nur noch ein
Wrack als ich sie fand. Von Drogen und brutalem Sex gezeichnet und
zerstört.
Und sie hatte Schulden gemacht… einen Haufen Schulden.
Sie konnte das nicht zahlen. Sie lag auf dieser alten Matratze in dieser
Drecksbude und flehte mich mit großen Augen an ihr zu helfen. Sie hatte
Todesangst. Ich musste sie da rausholen, sie war doch meine kleine
Allie… aber ich hatte kein Geld. Ich hatte nichts… außer… meinem Körper
und meiner Leidenschaft fürs Tanzen… Und so fing es an…
Und es
geht bis heute weiter, aber sie verlieren ihre Geduld. sie wollen ihr
verdammtes Geld haben. ALLES auf einmal, auch wenn wir es anders
ausgemacht hatten… ich bin im Arsch Bella… genauso wie es Alice gewesen
war…“ Er öffnete die Augen und sah mich absolut hoffnungslos an.
„Scheiße Baby… nicht weinen!“ obwohl er vor Schmerzen das Gesicht
verzog, streckte er den Arm nach mir aus und zog mich herab an seine
Brust. Ich krallte mich an ihm fest, also am Shirt, ich wollte ihm ja
nicht noch mehr weh tun. Das war so… Edward…. Er hatte sein Leben für
seine kleine Schwester geopfert.
Aber ich würde nicht zulassen,
dass sie es bekamen. Er hatte mehr verdient… mehr als von diesen
skrupellosen Bastarden wegen Geld umgebracht zu werden!
„Wie viel?“
Er
lachte humorlos und stöhnte dann vor Schmerzen auf. Ich hob meinen
Kopf und sah ihm ins zerstörte Gesicht. „Ich meine es Ernst Edward. Wie
viel schuldest du ihnen noch?“
„Fünfzigtausend Dollar.“, hauchte
er und hob seine Hand. Er strich mir ein paar Strähnen hinter das Ohr.
„Ich kann das nicht zahlen Bella… es tut mir leid… um uns… ich dachte
sie würden mir noch mehr Zeit lassen… ich dachte wir hätten eine
Chance.“, murmelte er sanft.
Ich schloss die Augen, denn ich
wusste was ich tun würde und… es war falsch… einerseits, aber
andererseits war es das einzig richtige.
„Ich kann dir das Geld geben.“, meinte ich tonlos.
„Du hast nicht so viel Geld.“ Er wusste das, denn er wusste bereits so gut wie alles über mich.
„Doch… ich habe rein zufällig so viel Geld im Flur liegen. Es war Jakes… Abschiedsgeschenk, sozusagen.“
Er
zog eine Augenbraue hoch. Mit schwachen Bewegungen stand ich auf und
holte mein Bild. Ich zeigte es ihm und sah wie seine Augen groß wurden.
Sie wanderten ein paar Mal zwischen meinem Gesicht, ich weinte schon
wieder, aber das tat ich ja sowieso die ganze Zeit, und dem Gemälde hin
und her, dann richtete er sich auf und schüttelte energisch den Kopf.
„NEIN!
Vergiss es Baby! Ich lasse nicht zu das du deinen Traum für mich
aufgibst!“ Ich legt das Bild auf den Couchtisch und fiel vor ihm auf die
Knie, umfasste sein Gesicht und ich sagte etwas was mir erst, als ich
es aussprach mir klar wurde, dass es stimmte. „Edward… du BIST jetzt
mein Traum. Ich will nur noch dich.“
Er schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen meine. „So ein egoistischer Bastard bin ich nicht!“
„DAS
ist doch nur etwas Farbe auf einer Leinwand, aber das hier…“ ich fasste
an seine Brust, dort wo sein Herz schlug. „Ist ein Leben. Glaubst du
etwa das ist mir weniger Wert?“
Er schüttelte nur weiterhin den
Kopf. „Nein Bella! Auf keinen Fall!“ unverhofft fanden seine Lippen
meine und er küsste mich wild und ungezügelt und ich wusste nicht ob er
vor Schmerzen oder vor Lust stöhnte, aber seine Hände vergruben sich in
meinen Haaren. „Ich werde dir das nicht nehmen. Ich werde einen anderen
Weg finden.“ Würde er nicht. Er log mich an um mir das auszureden, denn
es gab für ihn keinen Ausweg. Aber er küsste mich nochmal, so intensiv
das sich mein Kopf drehte und erst nach ein paar Sekunden fiel mir auf
das er den Verführer raushängen ließ, um mich abzulenken.
„Schlaf
mit mir…“, hauchte er gegen meinen Lippen und ich stöhnte hilflos.
„Bitte… ich muss wenigstens wissen wie du dich anfühlst, wenn ich gehe…
bitte Baby.“ ich ließ meinen Kopf zurückfallen weil seine verzehrenden
Küsse jetzt an meinem Hals herabwanderten.
Vielleicht wollte er
mich doch nicht ablenken. Er dachte er würde sterben und er wollte mit
mir schlafen. Wer war ich, um ihm das, sozusagen seinen letzten Wunsch,
abzuschlagen, auch wenn ich natürlich niemals zulassen würde, dass
irgendwas oder eben irgendwer mir ihm wegnahm.
Seine Hände
wühlten in meinen Haaren, umfingen meinen Nacken, hielten mich fest.
Heiße Gänsehaut rann über meinen Körper, als er mit den Fingerspitzen
meinen Hals herabstrich. Es war köstlich. Und ich wollte es auch. Jetzt
hier… aber…
„Du wirst vor Schmerzen sterben.“, keuchte ich weil mein Hals so schrecklich empfindlich und er so unsagbar talentiert war.
„Die Tabletten wirken schon.“
Ich musste wirklich nicht lange darüber nachdenken.
„Okay.“, murmelte ich und er erstarrte. Sein grüner, glühender Blick flog nach oben. Seine Brust hob und senkte sich schnell.
„Einfach nur Okay?“
Ich
lächelte schüchtern und umfasste sein Gesicht wieder mit beiden Händen,
strich zurück durch seine seidig kurzen Haare, ließ sie durch meine
Finger rieseln.
„Nichts lieber als das…“ Und da war es wieder…
mein Strahlegrinsen und da zeigte er sie mir wieder… seine Kraft. Denn
mit einem Ruck hatte er mich nach oben gehoben und hoch in sein Bett
getragen.
Er ließ mich in die Kissen niedergleiten und ich
fühlte mich in einem Mal wie eine Prinzessin. Langsam zog er mich aus…
Zärtlich sah er mich dabei an… Sanft liebte er mich… er hatte Dinge
drauf, die ich mir nie hätte träumen lassen, berührte Stellen von denen
ich noch nicht mal wusste, dass sie erogene Zonen waren… es war der
beste Sex in meinem Leben, ich wusste ja nicht, was ich davor verpasst
hatte…
Ich wachte auf weil etwas Kaltes meine Schläfe berührte
und ich musste mich hart zusammenreißen um nicht loszuschreien, als ich
die Augen öffnete, denn über mir stand ein vernarbter riesiger Kerl und
grinste mich breit an. Er hatte eine Waffe auf mich gerichtet und mich
damit angestupst.
„Na, wen haben wir denn da?“, fragte er mit
starkem Akzent, keine Ahnung mit was für welchem. Ich drehte mich
vorsichtig um und sah, dass Edward noch tief und fest schlief. „Glaubst
du er zahlt schneller wenn wir sie mitnehmen?“, fragte er jemanden. Erst
jetzt bemerkte ich, dass hinter ihm noch ein Kerl stand. Er war blond
und gelockt und viel kleiner als der Schrank. Sein Gesicht wirkte
hinterlistig, seine Augen waren eiskalt. Er strahlte eine kühle,
überlegene Schönheit aus, die einen einschüchtern konnte.
„Ich weiß nicht. Vielleicht ist das nur eine seiner Schlampen.“
Der
andere machte ein abfälliges Geräusch. „Glaub ich nicht. Schau sie dir
an, die hat nicht mal Silikontitten.“ Ich zog die Decke zurück, als er
sie hochheben wollte und schaute ihn mit verengten Augen an.
„Ihr
müsst gar keinen mitnehmen, denn ich habe das Geld was ihr von ihm
wollt.“ OH MEIN GOTT, ich machte hier gerade einen auf Vollzicke,
während ich mit einer Waffe bedroht wurde, was dachte ich mir dabei nur?
Na gut, das Adrenalin das durch meine Adern rauschte, machte mich wohl
absolut kopflos. „Gebt mir zwei Minuten...“, flüsterte ich, denn ich
wollte nicht, dass Edward aufwachte.
Sie sahen sich gegenseitig ratlos an, zuckten dann aber die Schultern und gingen raus.
Schnell
schlüpfte ich in meine Kleidung und fühlte dabei wie mein Herz in
meiner Brust raste. Auf was ließ ich mich hier nur ein? Konnte man denen
trauen, oder würden sie mich einfach nur abschlachten und ihn auch?
Gott… ich sah ihn an… sein wunderschönes schlafendes Gesicht und wusste
ich musste alles wagen. Ich konnte ihn einfach nicht verlieren.
Sie
warteten unten und starrten auf das Bild. Der blond gelockte meinte
abfällig, aber leicht verunsichert. „Das ist aber kein Original.“ er
konnte es nicht glauben, aber ihm war anzuerkennen das er skeptisch und
gleichzeitig absolut fasziniert war. Kunstkenner unter den Kriminellen.
Nett.
„Fahren wir ins Auktionshaus, dann erfahren wir es.“ Ich packte es in Leinen und Blondie sah mich schief an.
„Du gibst DAS hier für IHN her?“ er wedelte mit seiner Waffe in Richtung Schlafzimmer und ich antwortete wahrheitsgemäß.
„Ich würde ALLES für ihn geben.“
Meine
Hände waren feucht, als ich auf der Rückbank der Limousine saß. Unter
den eiskalten Augen der zwei Kerle vor mir, wurde mir richtig schlecht.
Sie konnte mich auch einfach erschießen und das Bild an sich nehmen,
aber sie wussten ja nicht ob es echt war und dann würde ICH ihnen
sicherlich mehr nützen als so eine Krakelei. Reumütig sah ich es mir
noch ein letztes Mal an, versuchte mir jede Farbe und Form einzubrennen.
Wenigstens würde ich irgendwann wissen das ich es in den Händen
gehalten hatte… für ein paar Stunden, war es tatsächlich mein gewesen.
Es war echt…
Es
kostete ein Vermögen… und innerhalb von zwei Stunden war es bereits
unter dem Hammer. Der reiche Schnösel der anonym kaufte zahlte in Bar…
und plötzlich hatte ich einen Koffer Geld mehr und dafür einen Traum
weniger.
Der große wartete draußen auf mich. Er grinste mich an und man konnte bei diesem Lächeln wirklich Angst bekommen.
„Sag ihm Aro wünscht ihm noch ein schönes Leben. Der kleine Pisser soll bis heute Abend die Stadt verlassen haben.“
„Okay.“
Ich hatte Angst, dass er sich den Koffer packen und davonstürmen würde,
deswegen kam ich lieber nicht in seine Nähe und bleib dicht bei dem
Kunsthaus stehen.
Der blonde kam breit grinsend raus und meine
Augen wurden groß, als ich sah was er unter den Arm geklemmt hielt. DAS
BILD! Das hätten wir aber auch leichter haben können.
„Vielen
DANK dafür!“ er wedelte damit freudestrahlend in meine Richtung und
Tränen traten mir in die Augen. Mein Traum in den Händen eines
Kriminellen, fuhr mit durchdrehenden Reifen davon und ich blieb allein
zurück.
Mit einem Vermögen in Bar dabei ist es nicht gut Bus zu
fahren. Der Schweiß strömte mir vor Anspannung aus allen Poren und ich
fühlte mich dazu auch noch schlecht, weil ich Jake verraten hatte in dem
ich das Bild verkaufte, aber mir war nichts anderes übrig geblieben.
Selbst wenn Edward und ich keine gemeinsame Zukunft hatten, so hätte ich
nicht zulassen können, dass er sein Leben ließ, wenn ich es hätte
irgendwie verhindern können.
War ich froh als ich Edwards Haus
betrat… ich hatte gerade die Tür zugeknallt und den Koffer abgestellt da
kam er schon auf mich zugelaufen wie ein Wahnsinniger.
„SCHEISSE
BELLA!“, grölte er mich an, dann prallte er schon gegen mich und hob
mich hoch, drückte mich, vergrub sein Gesicht an meinem Nacken. Ich war
völlig überrumpelt, umarmte ihn aber zurück.
„Werde ich jetzt immer so von dir begrüßt?“
„Wo
zum Teufel warst du? Ich hatte gedacht sie hätten dich geholt als ich
geschlafen habe! Ich dachte ich hätte dich verloren!“, schrie er mich
an. Ich schaute lippenkauend zu dem Koffer und sein Blick folgte, dann
sah er mich mit großen Augen an. Sofort wurde es ihm klar und er trat
einen Schritt zurück.
„DAS hast du nicht getan.“, knurrte er rasend. Ich strich durch seine Haare.
„Ich hatte keine Wahl. Ich kann dich nicht verlieren.“
Edward
stolperte noch einen Schritt zurück, dann drehte er sich um und stürmte
ins Wohnzimmer davon. Ich hörte etwas poltern und zuckte zusammen.
Vorsichtig folgte ich ihm und sah wie er auf der Couch saß. Absolut
verzweifelt, den Kopf in die Hände gestützt, so wie Jake vorhin. Der
Couchtisch war umgeworfen.
Ich ging zu ihm und setzte mich neben
ihn. Langsam lehnte ich mich an seinen mittlerweile grünen und blauen
nackten Rücken, er trug wieder mal nur eine Jeans.
„Ich liebe
dich.“, murmelte ich und er atmete tief durch, dann drehte er sich
langsam zu mir um und saß oben ohne, göttlich und verzweifelt vor mir.
„Ich weiß nicht wie ich das jemals wieder gut machen kann, Bella.“
Seine Stimme war dick, angestaut mit Gefühlen. Seine großen, grünen Augen waren sogar leicht feucht.
Ich
schüttelte den Kopf und grinste breit. „Sieh es einfach so: Ich habe
dich hiermit gekauft, du bist jetzt mein Sklave und du wirst jeden
einzelnen Cent bei mir abtanzen.“ Er lächelte schwach und so
wunderschön.
„Du hast mich tatsächlich befreit.“ er umfing meine
Wange und streichelte mich, sah mich dabei fasziniert, fast schon voller
Ehrfurcht an.
„Du mich doch auch“, hauchte ich errötend und
unangenehm berührt von so viel ungläubiger Dankbarkeit, die mich aus
seinen Augen aus anstrahlte.
Wir hatten uns gegenseitig befreit.
So war es. Er mich aus einer lieblosen Beziehung… und ich ihn… aus den
Fesseln der gespielten Lust.
„Was fangen wir jetzt mit unserem
neuen Traum der Freiheit an?“, fragte er nach einiger Zeit in der wir
nur dasaßen und uns ansahen. Ich lächelte ihn an und beugte mich vor.
Sanft küsste ich ihn.
„Wirst du mit mir nach Paris gehen?“ und er
lächelte auch gegen meine Lippen. Seine Hand umfing meinen Nacken stark
und sicher, hielt er mich und ich wusste es war für immer.
„Ich werde dir überall hin folgen.“, waren seine letzten Worte und ich wusste er würde sie wahr machen…
ENDE
Als aller, aller erstes DANKE an Moni, die wieder die Zeit gefunden hat, für mich zu betan! Boah,
innerhalb von zwei Stunden hab ich dieses Gefühlsmonster geschrieben.
Ich mag die beiden… und ich dachte mir, es war im vorigen Kapitel alles
noch so ungewiss, sie hatten ein bisschen Klärung und Sicherheit
verdient! Außerdem wollte ich mich hiermit für eure Stimmen bei dem Wettbewerb bei Bookrix bedanken!
ABER leider bin ich im Moment nur auf Platz sieben!! Deswegen bitte ich
euch hier noch einmal um Unterstützung. Es ist nicht schwer, nur
hingehen, sich kostenlos anmelden und mir HIER einen Pokal geben!
Letztendlich entscheidet natürlich die Jury, ABER je mehr Pokale zu
Anfang umso besser denke ich!http://www.bookrix.de/_title-de-donboth-strip-to-your-soulIch danke euch!!!!