Samstag, 24. September 2011

Kapitel 1

Kapitel 1

Hier lag ich also in dieser feuchten modrigen Baumhöhle und wusste, dass ich sterben würde.

Toll, sterben zwischen Holzwürmern. So fängt der Tag ja gleich mal gut an!

Jeden Moment würde er die Nase in die Luft erheben und meine Witterung aufnehmen. Er würde mich riechen… Einen Menschen… Ein Wesen, das es eigentlich nicht gab. Ein Wesen, das für eine ausgewachsene Raubkatze ein kleiner Leckerbissen für zwischendurch war.

Ich rollte mich weiter zusammen, versuchte so leise zu atmen wie es mir möglich war und ballte die eiskalten Hände fester gegen meine Brust. Der Atem entkam meinen bebenden Lippen in dampfenden Wölkchen und meine Füße wurden sicher schon blau. Die Lederschuhe, die mir mein Opa selbst gemacht hatte, waren schon löchrig und an den Sohlen so dünn das sie bald durchscheuern würden.

Opa.

Als ich an ihn dachte, traten Tränen in meine Augen. Ich erinnerte mich an eins der unzähligen Märchen, das er mir erzählt hatte…von der Menschenwelt, in der sehr viele von uns lebten; in der wir die Herrscher waren und wir die Macht hatten; in der die Elfen, Zwerge, Einhörner, Greife, zweiköpfigen Schlangen, Gnome, Zyklopen, Pane, Nymphen, die Gestaltwandler und viele weitere wundersame Wesen Geschöpfe aus Legenden und Mythen waren und nicht die Menschen.

Ich fühlte mich wie Alice im verdammten Wunderland und das war ich auch.

So lange hatten wir es geschafft unentdeckt unter ihnen, den Monstern, zu leben. Ganze neunzehn Jahre war ich alt geworden. Mein Opa hatte mir beigebracht wie ich unter freiem Himmel überlebte, wo ich mich verstecken konnte, wie ich Kleidung herstellte und wie ich meine eigenen Waffen machte. Er hatte mir beigebracht wer Freund und wer Feind war, wie ich trotz der bedrückenden Welt, in der wir Eindringlinge waren, am Leben blieb und wie ich manchmal… aber nur dann, wenn ich am Abend zum Schlafen meinen Kopf auf seinen Schoß legte, er mir mit seiner knochigen Hand durch die Haare strich und mir seine Märchen erzählte…. sogar ein klein wenig erfahren durfte, wie sich Glücklichsein und Unbeschwertheit anfühlte.

Ich hatte mich mit meinem Schicksal abgefunden.

Dann hatten sie unser Versteck gefunden.

Die Wölfe hatten ihn auseinandergerissen, vor meinen entsetzten Augen. Ich konnte mich retten, weil sie zu beschäftigt waren das dampfende frische Fleisch zu fressen und sich gegenseitig anzuknurren, anstatt auf mich zu achten. Also rannte ich so schnell mich meine Beine trugen, während ich das Reißen des Fleisches meines einzigen Vertrauten und Verwandten hörte. Ich würde die Geräusche nie wieder vergessen.

Das war vor drei Tagen gewesen. Seitdem hatte ich weder gegessen noch getrunken, weil ER mich gejagt hatte.

Wofür hatte ich mir bitte meine Hände blutig gekratzt und lag hier hungernd und durstig herum, wenn sie ja doch kamen und mich fraßen? Ich wollte nicht gefressen werden! Da wäre mir so gut wie jede andere Todesart lieber. Na gut… es gab da vielleicht doch noch ein paar Arten des Ablebens, die mir noch unsympathischer waren.

Knack.

Da!

Jetzt war es… nein er… ganz nah und ich hielt unwillkürlich die Luft an. Sogar mein eiskalter Körper hörte auf zu beben.

In Zeitlupe drehte ich meinen Kopf und sah nach rechts, dorthin wo das Geräusch hergekommen war. Ich sah Dampf… genau solchen Dampf, der auch aus meinen Mund kam. Er kam näher… und dann hörte ich den Atem, den schweren Atem der riesigen Raubkatze.

Wie gebannt starrte ich an die Stelle, bohrte dabei meine Fingernägel in die Innenfläche meiner Hände um sie vom Zittern abzuhalten und merkte, dass mir der Atem bald ausgehen würde. Außerdem musste ich ganz dringend husten. Toll... ich würde gleich gefressen werden, weil ich husten musste. Da wäre mein leicht verrückter Opa nicht stolz auf mich. Zum Thema leicht verrückt: ich nehme stark an, ich war auch leicht verrückt, aber in der Welt in der ich lebte, musste man das zwangsläufig werden.

Während ich mit dem Kitzeln in meinem Hals kämpfte, wegen dem ich gefressen werden würde, erinnerte ich mich an den Dolch, den mir Opa geschenkt hatte. Er steckte in den ineinander verwobenen dicken Lianen, die ich mir als Gürtel und als Taschenhalter um die Hüfte gebunden hatte… aber an meiner linken Seite. Und ich lag dummerweise auf der linken Seite. Ich würde nicht schnell genug rankommen. Die Bestien waren schnell, viel schneller als ein normaler Mensch.

Wieso hatte ich mich nicht gleich mit dem Dolch in der Hand zum Sterben in diesen Baum rein gezwängt? Das war ja nun wirklich dämlich! Wenn ich schon das Zeitliche segnete, dann wollte ich das wenigstens nicht kampflos tun. Wozu hatte mir Opa kämpfen beigebracht? Und das ziemlich gut, ansonsten würde ich jetzt nicht mehr leben. Woher das der alte Mann gehabt hatte, wusste ich nicht. Er redete nicht über seine Vergangenheit. Er sagte immer mit seiner leicht knarzigen Stimme Die Vergangenheit ändert nichts an der Zukunft. Wozu sich also mit ihr befassen?

Er hatte Recht. Das Wichtige war das Hier und Jetzt. Nur dieser Moment zählte. Nur jetzt würde sich entscheiden, ob ich leben oder sterben würde.

Ich wusste, dass der Jäger mich, die Beute, spürte. Die einzige Möglichkeit wieso er mich noch nicht gewittert hatte war die, dass der Wind aus der falschen Richtung kam und das er außerdem taub und blind sein musste. Vielleicht hatte er aber auch einfach Spaß an der Jagd und vielleicht machte es ihn an, meine Angst zu riechen, das Zittern meines Körpers zu fühlen und meinen rasenden Herzschlag zu hören.

Er wusste doch sowieso, dass ich hier drin war. Aus solcher Nähe musste er es einfach wissen. Also war es egal, ob ich mich bewegte oder nicht, ob er mich auch noch hörte oder nicht. Der Husten ließ sich sowieso nicht mehr viel länger aufhalten.

Also drehte ich mich langsam und vorsichtig auf den Rücken, ließ dabei nicht die Ecke aus den Augen, wo ich wusste, dass er stand. Mein einfaches dreckiges Leinentuch, das ich mir um den Körper gebunden hatte, gab ein raschelndes Geräusch von sich und ich erstarrte.

Gleich würde er angreifen. Er MUSSTE es gehört haben. Der Dampf versiegte. Ich glaube er hielt die Luft an, genauso wie ich. Mein Hals kratzte. Meine Brust zog. Ich zitterte und wusste, ich war nichts weiter als ein kleiner Snack für zwischendurch. Scheiss- Gesamtlage würde ich sagen.

Doch er griff nicht an.

Der Schweiß stand mir mittlerweile nicht nur auf der Stirn, er überflutete mein gesamtes Gesicht.

Okay… er wollte es noch hinauszögern. Gut so.

Dann lass mich mal schön nach meinem Messerchen greifen.

Er wäre nicht die erste Raubkatze, der ich den Hals aufschlitzen würde. Na gut… der erste war ein Luchs gewesen, der mich beim Osterhasen jagen überrascht hatte. Er war noch jung gewesen und kein Gestaltwandler. Und ich war verdammt sauer gewesen, weil er den Hasen samt der Eier vertrieben hatte. Die Wut und der Hunger gaben mir ungeahnte Kräfte als er mich ansprang. Ganz Muskeln und gierige gelbe Augen ließ ich mich einfach von ihm umschmeißen und zog im Fall meinen Dolch. Den zog ich ihm einmal quer über den Hals, doch ich ritzte ihn nur an. Ich war nicht stark genug. Es war nämlich gar nicht so leicht eine Kehle aufzuschlitzen. Er fauchte, knurrte und sabberte mich dabei knallhart an. Das werde ich nie vergessen, denn er stank aus dem Maul wie aus einem Zwergenplumpsklo.

Er kratzte mir meine komplette rechte Seite auf und ich schrie wie am Spieß irgendwelche Schimpfwörter, die mein Opa immer sagte. Er war eine Sekunde irritiert von dem grellen Geräusch, das ich von mir gab und legte die Ohren nach hinten, als würde ihm mein Schrei im Kopf weh tun. Ich stach einfach zu. In die Seite seines Halses. Er erstarrte. Rotes heißes Blut lief über meinen Arm herab. Sudelte mich voll. Stank metallisch. Als ob der Plumpsklo- Sabber nicht schon gereicht hätte. Ich sah ihm keuchend in die Augen und er mir. Dann sackte er auf mir zusammen.

Opa konnte es nicht glauben als ich ihm, auf meinen eigenen Schultern, einen Luchs zu Essen brachte. Ich fiel nicht nur einmal in die Knie und musste mich wieder hochrappeln, aber ich schaffte es ihn zu tragen. Opa war mächtig stolz auf mich. Ich töte nicht gerne. Aber Opa hat mir als erstes beigebracht, dass man in dieser Welt entweder frisst oder gefressen wird. Ich war nicht gerne das Essen, also ging ich dazu über an der anderen Seite des Buffets zu stehen.

Auch hier und jetzt würde ich ein Leben beenden. Oder… ich würde es zumindest versuchen. Wahrscheinlich würde er mir ja doch keine Chance lassen, aber ich hatte eine Devise: Nicht kampflos aufgeben und niemals die Hoffnung verlieren! Wenn ich etwas gelernt hatte, dann das.

Also schiss ich auf das Hören oder Nichthören, denn das war hier nicht die Frage und tat es so schnell wie ich konnte. Ich hob meinen Hintern soweit es der Baumstamm zuließ, packte den hölzernen vertrauten schnörkellosen Griff meines Dolches, zog ihn aus der selbstgemachten Scheide und hielt ihn fest in meiner rechten leicht zitternden Faust, während ich darauf wartete, dass sich das Monster endlich über sein Abendessen hermachte.

Der Husten quoll fast aus meinem Mund. Meine Augen wurden schon ganz glasig. Ich hielt es nicht mehr aus… und hustete einfach.

Er kam aber nicht von rechts… nein, nein… denn Gestaltwandler sind schlau. Sie sind das was uns Menschen am ähnlichsten ist, zumindest in „Menschenform“ natürlich.

Er beziehungsweise ein weit aufgerissenes rosa Maul mit messerscharfen blitzenden Zähnen kam von oben! Er brüllte mich an und ich bekam die volle Dröhnung ab. Mein weniger Bauchspeck zitterte, doch gleichzeitig schoss ich aus meinem Versteck. Ich wusste ich hatte nur die eine Möglichkeit, dann müsste ich laufen.

Ich grölte auch, einfach weil es mir mehr Mut machte und trieb meinen rechten Arm nach vorne. Die Klinge blitzte auf. Ich wollte ihn in den Hals treffen, doch er zog sich plötzlich nach oben zurück und so zwängte ich mich also nun aus meinem Versteck, welches mir sowieso nichts genützt hätte und mein Fuß verfing sich natürlich in einer der doofen Wurzeln. Also fiel ich erst mal mit dem Gesicht voran in das feuchte Laub und hustete dort auch noch weiter. Die Blätter wirbelten nur so herum und verfingen sich in meinen wirren Haaren. So viel zu meinen kämpferischen Fähigkeiten! Ja ja… ich geb es zu: Ich war so gut wie eine Null und dazu auch noch ein Trampeltier. Das mit dem Luchs war eigentlich mehr Zufall als Können.

Aber ich VERSUCHTE es wenigstens… und auf den Versuch kommt es ja an, nicht wahr?

Gerade drehte ich mich auf den Rücken und befreite meinen Fuß, in dem ich ihn aus dem Lederschuh zog, da sprang er auch schon mit einer geschmeidigen Bewegung herab, direkt über mich. Es war ein schwarzer Panter. Der größte und einschüchternste schwarze Panter, den ich jemals gesehen hatte. Ehrlich gesagt, das war ein Gorgone von der Größe her! Er hatte zwar keine steinharte Haut und Hörner, aber dafür scharfe gefährliche Krallen, einen muskelbepackten wendigen Körper und Reißzähne, die so lang waren wie meine Daumen.

Seine glühenden orange-gelben Augen, die mich an einen starken Sonnenuntergang erinnerten, nahmen mich ins Visier, während er sich mit seinen muskelbepackten Pfoten rechts und links neben mein Gesicht stemmte. Eine stellte er sicherheitshalber auf meinen Haaren ab und hielt mich somit am Boden fest. Blöder Gestaltwandler! Ein Tier hätte so etwas nie gemacht!

Er sah nicht gierig oder hungrig aus, eher neugierig. Die runden Ohren waren nach vorne gedreht.

Sein Fell war schwarz wie ein Abgrund, aber so samtig wie Kaschmir. Es lud mich ein mit den Fingern durchzustreichen und zu erfahren, ob es wirklich so seidig war wie es aussah. Was natürlich eine absolut dämliche Idee war. Das hier war kein Schmusekätzchen. Es glänzte, war glatt und mir fiel auch noch spontan auf, dass er nicht allzu sehr aus dem Maul stank als er sich zu mir herabbeugte. Seine riesige kühle feuchte Nase schnüffelte neugierig an meiner Schläfe. Seine festen Schnurrhaare piekten mich in die Wangen und kitzelten mich. Ich konnte seinen heißen Atem fühlen, der durch meine Haare fegte und wollte am liebsten schreien. Doch ich konnte es nicht. In meinem Hals saß nicht nur ein Kloß, sondern eine ganze Kloßsuppe!

Er schnaubte mitten in mein Ohr. Dann machte er ein mehr als lustiges Geräusch, von dem ich lachen wollte, so verrückt es auch klingt… es klang fast wie ein kleines niedliches Niesen. Er hob den Kopf und zog etwas die Lefzen zurück, als wäre er verwirrt und auch angeekelt.

Arroganter Arschkater! Ich zog wütend die Augenbrauen zusammen.

Fast schon abwartend sah er nun auf mich herab. So als würde er darauf warten was ich als nächstes tun würde.

Da fiel mir ein, dass ich das Messer noch in der Hand hatte. Er musste etwas in meinem Blick gesehen haben, denn er schaute nach unten. Dorthin, wo ich ihm nun die Spitze in die muskulöse Brust presste. Gleichzeitig drückte ich die Lippen aufeinander und meine Nasenflügel flatterten.

Er rollte mit den Augen. ER rollte mit den Augen? Meine Augen wurden groß und ich wusste nicht ob ich richtig gesehen hatte. Auch wenn er ein Gestaltwandler und eigentlich ein Mensch war, so hatte ich noch nie eines dieser Biester mit den Augen rollen sehen. Wenn sie in Tiergestalt waren, dann dachten sie wie Tiere, benahmen sich wie Tiere, WAREN Tiere.

Dieser hier anscheinend nicht, denn ein Tier war nicht lebensmüde. Er eindeutig schon. Er drückte seine samtige Brust gegen die silbern glänzende Klinge, rieb darüber, schmuste mit ihr und schnurrte auch noch dabei! Forderte mich auf zuzustechen. Ich schwöre er lachte mich hinter diesen Sonnenuntergangsaugen aus. Das machte mich wütend. Mehr als wütend.

Er dachte, ich würde es nicht tun? Er dachte, ich hätte nicht den Mumm dazu? Da kannte er mich aber nicht, was ja auch so war! Glaubte er etwa, er konnte mich mit seiner menschlichen Fassade hinters Licht führen? Dachte er, ich wüsste nicht, dass er mir jeden Moment die Kehle durchbeißen und mein Fleisch fressen würde, sobald ich unachtsam wurde?

Ich nahm sein Angebot an und stach kurzerhand mit aller Kraft, die ich besaß, nach oben. Dämlicherweise mitten in seine Brust. Ich rutschte an seinem Brustbein nach unten ab, doch das Messer drang unter die Haut. Seine Augen wurden erst groß… ungläubig… Dann wich er einen taumelnden Schritt von mir weg. Sein Maul öffnete sich und er brüllte mich schließlich an, so dass meine Haare nach hinten flogen. Ich war schon längst dabei mich aufzurappeln. Es gelang mir trotz des rutschigen nassen Laubes wunderbar und schon war ich auf der Flucht. Dabei schaute ich die Klinge an. An ihr klebte frisches rotes Blut. Blut, das ich gerade vergossen hatte.

Im Laufen bekreuzigte ich mich und legte noch einen Zahn zu. Die laublosen dürren Bäumchen um mich herum spendeten mir keine Deckung und ich hoffte, dass er allein unterwegs gewesen war und nicht noch ein paar Artgenossen die Jagd aufnahmen.

Mir folgte sein mehr als wütendes Brüllen. Es schien von allen Seiten des Waldes widerzuhallen und es klang echt verdammt sauer. Wenn der mich jetzt in die Krallen bekommen würde, dann würde er mich nicht nur einfach umbringen, sondern töten, töten und nochmal töten!

Wieso konnten sie uns nicht einfach in Ruhe lassen? Wieso mussten sie uns jagen wie Tiere? Weil sie die Stärkeren sind und es können… Wir sind nichts als magielose kleine Mini-Fliegen, wieso dann nicht zerquetschen anstatt unser Leben zu achten? Wenn die Menschen die Macht über die Tiere hätten, würden sie wohl auch nicht anders handeln… Dachte ich sarkastisch und war froh, dass mein Körper drahtig und trainiert war, ansonsten hätte ich nicht in dem Tempo weiter laufen können.

Das Brüllen folgte mir immer noch. Es klang so anklagend. So… raserisch… und doch so verletzt… das ich fast ein schlechtes Gewissen bekam… Dann hörte es mit einem Mal auf und ich wollte mich schon fast umdrehen und sehen wieso. Doch ich lief weiter und schaute auf meine Füße, die über das Laub fegten. Ich musste sie waschen. Unter den Zehen war ich ganz schwarz. Bäh.

„WARTE!“

Ich blieb wie angewurzelt stehen, als eine schmerzverzerrte männliche Stimme jetzt nach mir rief. Ich konnte das Tier verwunden und einfach zum Sterben liegen lassen, aber ganz sicher keinen Menschen. Auch wenn es kein normaler Mensch war. Ich seufzte tief. Langsam drehte ich mich dann um und schaute zurück.

Er lag auf der Seite und krümmte sich vor Schmerzen zusammen. Eine Hand presste er auf seine nackte Brust. Seine schwarzen samtigen Haare waren kurz, sehr kurz und dicht, fast wie das Fell. Er keuchte und fluchte zwischendurch auch noch. Dann sah er auf und erkannte, dass ich tatsächlich stehen geblieben war. Sein Blick traf mich bis ins Mark. Er war so menschlich und doch so animalisch. Meine Nackenhaare stellten sich auf als ich in diese tiefen gelb-orangenen Augen schaute. In dieselben Augen, die er auch als Panter hatte.

Gequält streckte er auch noch eine große zitternde Hand nach mir aus… und flüsterte… „Bitte.“ Wieso machte mich das jetzt schon wieder wütend? Ja okay… ich war hungrig, durstig und unausgeschlafen, deswegen war ich ziemlich leicht reizbar. Das kann ich für mein nächstes Verhalten als Verteidigung vorbringen.

„BITTE WAS?“ schrie ich ihm zu. Stapfte aber zurück. „Sollte es nicht eher heißen ENTSCHULDIGE?“ Er verzog das Gesicht, als ihn eine neue Welle Schmerzen übermannte und drückte sich die Hand an die Brust, die er eben noch nach mir ausgestreckt hatte. Es war klar, dass er im Moment nicht antworten konnte.

Als ich vorsichtig näher kam, sah ich wie glatt sein nackter Körper war… überhaupt nicht haarig… Ich war froh, dass er so zusammengekauert auf der Seite lag, so dass ich die männlichen Merkmale nicht sehen musste. Ich hatte davor noch nie einen Mann nackt gesehen. Zum Glück. Ich liebte meinen Opa, aber soweit mir seinen runzligen alten Körper anzusehen, reichte diese Liebe dann doch nicht.

War jeder Mann so muskulös und durchtrainiert? Wahrscheinlich nicht. Ein Faultier- Gestaltwandler war sicher dick und träge. Der hier war langgezogen, drahtig und eindeutig gerade am verbluten. Unter ihm bildete sich bereits eine tiefrote Lache auf den bunten Blättern. Ich musste eine Arterie getroffen haben und dafür schlug ich mir voller Stolz auf die Schulter. Natürlich nur mental.

„Du wolltest mich fressen, du Monster. Und jetzt willst du meine Hilfe? Vergiss es! Schmecke deinen eigenen Tod.“ Ich beugte mich für meine Worte herab. Flüsterte sie ihm langsam und betont zu. Seine Augen öffneten sich wieder… Sie waren so orange-gelb… so… unschuldig… und verwirrt.

„Du bist wirklich ein Mensch.“ presste er mit tiefer Stimme hervor, die sich unauffällig um meinen Geist schmiegte… auch wenn sie vor Schmerzen verzerrt war. Nur mit aller Anstrengung, die er aufbringen konnte, sprach er weiter. „Es gibt keine… Menschen… Ich muss… schon…. tot sein.“ Er lachte… eindeutig hysterisch und rollte sich auf den Rücken. Ich zuckte zusammen als meine Augen Dinge sahen, die sie nicht sehen wollten und schlug eine Hand vor mein Sehorgan. Er auch und hustete angestrengt. Das tat ihm nur noch mehr weh und er presste wieder die Hand auf die Wunde in seiner Brust.

„Du bist nicht tot.“ Versicherte ich ihm ironisch. Irgendwie irritierte er mich und sein nackter Körper erst recht. Die Lache unter ihm wurde immer größer. Sein leicht vernebelter Blick suchte wieder meinen. Dann streckte er erneut die Hand nach mir aus, während er mit von sich gestreckten Gliedern selbstvergessen auf dem kühlen Waldboden lag. Ich war froh, dass er sich nicht wie eine Katze hin und her rollte. Er sah irgendwie danach aus als würde er sowas gerne tun… Es würde sicher gut aussehen.

„Bitte.“ sagte er wieder leise. Fast wie eine Feststellung.

„Was denn schon wieder?“ Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Bitte darf ich dich berühren. Ich habe noch nie…“ er hustete „einen Menschen angefasst.“

Meine Augen wurden groß. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich hätte gedacht, er würde mich anbetteln, damit ich ihm das Leben rettete, aber nicht darum mich zu berühren.

„Angeschnüffelt hast du mich ja sowieso schon…“

Ich zuckte die Schultern. Wenn das der letzte Wunsch dieser Bestie war, dann konnte ich wohl gnädig sein. Also ging ich neben ihm in die Hocke… und reichte ihm gnädigerweise meine Hand. Sie zitterte kein bisschen. Ich war wieder mal sehr mit mir zufrieden.

Er nahm sie vorsichtig. Seine Hand war blutverschmiert, meine dreckverkrustet. Also war es sowieso egal. Wir nahmen unsere Hände als würden wir sie jeden Moment schütteln. Meine kleine verschwand fast in seiner großen. Sein Daumen strich fasziniert und hauchzart über meine Haut, schickte kleine flimmernde Wellen durch meinen Körper, bis tief in meinen Bauch.

Er schaute mir dabei mit diesen großen unschuldigen Augen forschend ins Gesicht und mir fiel etwas auf, das mein Herz dazu brachte geradewegs aus meiner Brust springen zu wollen und die Innereien in meinem Bauch flattern ließ.

Das Monster war schön.

Zu schön um ein Monster zu sein und doch war er eins. Diese Welt war wirklich verwirrend.

Plötzlich huschte etwas über sein Gesicht. Ich sah es eine Sekunde und war sofort alarmiert, ohne erfasst zu haben, was der Ausdruck in seinen Augen zu bedeuten hatte. Ich wollte meine Hand zurückziehen, doch schon wirbelte ich durch die Luft und landete auf dem Rücken…

Er… auf… mir. TOLL! Und das meinte ich mehr als ironisch!

„Glaubst du wirklich so ein kleiner Stich kann mich töten?“ knurrte er schon fast in mein Gesicht und ich blickte hinauf… an den Ort, wo sich seine glatte harte Brust gegen meine drückte. Er verschmierte zwar jetzt auch noch schön sein Blut auf mir, aber die Wunde war verschlossen, als wäre niemals etwas gewesen.

Ich schaute wieder hoch. Dieser elendige Betrüger! Ich wusste das ich aussah, als würde ich ihm gleich den Kopf abreißen, denn er hatte mich böse getäuscht und mir vorgemacht er sei verletzt, nur um mit mir zu spielen und mich zu verwirren. Nur aus Jucks und Tollerei hatte er mich zum Idioten gemacht! Mein Körper fing an vor Wut unter ihm zu beben.

Da fiel mir ein, dass ich das Messer noch in der Hand hatte. Ich versuchte nicht hinzusehen, doch er musste meine Gedanken gelesen haben, denn er hauchte voller Ruhe und irgendwie sinnlich: „Vergiss es.“ in mein Gesicht und auch in dieser Gestalt roch sein Atem ganz sicher nicht nach einem Plumpsklo. „Du kannst mich nicht töten. Lass es fallen, bevor ich dir weh tun muss.“ sagte er mit dieser samtigen Stimme, die mich vorstellen ließ, wie es sich wohl anfühlte, wenn er nackt über mir lag und mir ins Ohr flüsterte… Dann fiel mir ein, dass er wirklich nackt auf mir lag und mir ins Ohr flüsterte und mir war es peinlich!

Ich fühlte sein Gewicht auf mir. Jedes einzelne Kilo. Er machte wirklich wenig dafür, um es mir zu erleichtern hier unter ihm zu liegen, wie in einem fleischlichen warmen Käfig. Er schüchterte mich ein und machte mich gleichzeitig verlegen. So nah war ich einer dieser Bestien noch nie gekommen und auch nicht einem Mann. Ich versuchte mir meine Scham und meine innerliche Verwirrung nicht anmerken zu lassen.

Gleichzeitig hob ich die Hand und drückte ihm die Klinge so schnell ich konnte an die Kehle.

Ich wünschte ich hätte wenigstens eine winzig kleine Sekunde Angst in seinen großen Augen aufblitzen sehen. Aber da war nichts weiter, nur dieses amüsierte Funkeln und jetzt gesellte sich auch noch etwas anderes… fleischliches… primitives dazu, das aber nichts mit Hunger zu tun hatte.

„Du wirst vielleicht nicht sterben, aber du wirst Schmerzen haben. Ist es das wert?“ zischte ich und drückte zur Bekräftigung meiner Worte fester zu. Sein Mundwinkel hob sich nach oben. Ein Mundwinkel an diesen rosa Lippen. Er hatte ein Muttermal auf der rechten Unterlippe. Er war so nah, dass ich jede Feinheit seines Gesichtes erkennen konnte, jeden Makel: die Narbe in seiner schwarzen, markant geschnittenen Augenbraue über seinem linken Auge; die etwas krumme Nase, die darauf hindeutete, dass sie mehr als einmal gebrochen gewesen war, die aber dennoch auf ihre eigene Art perfekt war; die hohen Wangenknochen, die ihn eigentlich hätten feminin machen müssen, aber durch den kantigen Kiefer und das starke Kinn mit dem Grübchen darin, wirkte er alles andere als weiblich. Er war die pure Männlichkeit und in seinem Blick lag aber noch viel mehr als das.

Dort lag Überheblichkeit, Königlichkeit und vor allem Macht. Mit was für einem Gestaltwandler hatte ich mich hier nur angelegt? Das war kein Normaler, so viel war mir klar!

Und es wurde mir noch klarer, als er sein Gesicht zu mir herunter beugte, so dass sich die Klinge so in seine Haut bohrte das ein feiner Rinnsal Blut floss. Er rieb seine Nase an mir… dann seine leicht stoppelige Wange… bis seine weichen Lippen an meinem Ohr waren und ich nicht nur von seinem Körper, sondern auch von seinem Geruch niedergedrückt wurde. Er roch immer noch nicht nach totem Fleisch, sondern nach einem klaren Bach in einem sauberen schönen Wald. Er roch nach Wildnis und purer Reinheit. Ein Duft der einen automatisch einlullte und an Freiheit erinnerte.

„Ich stehe auf Schmerzen.“ flüsterte er. Meine Hand fing an zu zittern, als er seine Kehle noch weiter gegen die Klinge drückte. Der Schnitt wurde immer tiefer und das hier immer verrückter, weil ich ihn plötzlich nicht mehr schneiden wollte.

„Diese Schmerzen werden dir nicht gefallen und jetzt hör auf mich zu zerquetschen, du Psychokater!“

Jetzt lachte er… laut und melodisch… nicht schmerzverzerrt und er warf dabei den Kopf zurück, so dass ich einen perfekten Ausblick auf den langen Hals, seine blutverschmierte muskulöse Brust und ansehnliche breite Schultern hatte. Ich schluckte hart, denn sein Lachen nistete sich in meinem angespannten Bauch ein, glitt in warmen verlockenden Wellen durch meinen Körper und entspannte ihn, als würde er mich sanft streicheln.

Er verstummte abrupt und sah mich einige Sekunden an.

Dann zuckte er die Schultern. „Okay.“ Was OKAY? wollte ich fragen, doch er war schon wieder in Bewegung und ich zwangsläufig mit.

Er rollte uns in einer Bewegung herum, so dass ich auf seinen NACKTEN Hüften zum Sitzen kam, die Klinge immer noch an seinem Hals. Aber leider hatte sie mittlerweile jede Gefährlichkeit verloren.

Er besaß auch noch die Nerven die Arme locker hinter dem Kopf zu verschränken und mit einem Grinsen zu mir aufzublicken, das zwei ansehnliche Grübchen in seinen Wangen zeigte. Er wirkte absolut unbekümmert. So als wäre das hier für ihn mal eine nette Abwechslung zu seinem Alltag. Grinsend, neckisch und auch fordernd lag er nun also unter mir und betrachtete das seltene Menschlein, das auf ihm saß und keine Ahnung hatte, wie es mit der Situation umgehen sollte.

Ich konnte zwischen meinen Beinen fühlen, dass ihm der Ausblick gefiel, den er hatte und prompt fühlte ich Röte in meine Wangen steigen. Auch in dem Ort mit dem ich auf ihm saß. Runtergehen… das wollte ich deswegen irgendwie nicht… Wie er da so im Laub lag… mit diesen Funkeln in den Augen und dem Lächeln im Gesicht… wollte ich ganz andere Dinge mit ihm tun. Dinge, an die ich bis jetzt noch nicht mal mit meinem kleinen Zeh gedacht hatte… Prompt verstärkte sich die Röte… und auch sein Grinsen, als wüsste er was er mit mir anstellte.

Meine Klinge war immer noch an seinem Hals. Meine Hand fing an sich zu verkrampfen und zu zittern.

Er ließ sich davon nicht stören, hob langsam die Hand… dann strich er mir über die Wange. Ich fühlte wie er dabei sein Blut in meinem Gesicht verschmierte und hätte es eklig finden müssen… ja müssen. Mehr sag ich nicht.

Langsam strich er mit seinen Fingerspitzen über meine Wange herab, so dass ich jetzt sicher fünf rote Striche im Gesicht hatte, umfasste dann zart meinen Kiefer und strich mit seinem Daumen über meine Unterlippe. Sie erbebte unter seiner Berührung und ich biss schnell drauf. Daraufhin fuhr er mit seiner Hand einfach in meine Haare. Fühlte sie… Knetete sie… Ich hätte fast den Kopf nach hinten gebeugt und aus vollem Halse geseufzt. Aber nur fast.

„So habe ich mir Menschen nicht vorgestellt.“ Und ich hatte mir die Monster auch nicht so vorgestellt wie ihn. Ich hätte gedacht, dass sie sich auch in Menschenform wie Tiere benahmen, dass nur das Recht des Stärkeren zählte, dass sie Blut rasend machte und besonders menschliches Fleisch. Dieser hier schien ganz ruhig und ausgeglichen, bis auf einen leicht verspannten Zug um seine Augen und ein Zucken in seiner Wange, welches vielleicht darauf hindeutete, dass es ihn doch einige Anstrengung gekostet hat mich zu berühren und dabei auch noch Blut zu sehen und zu riechen.

„Woher kommst du?“ fragte er mit tiefer Stimme. Ich entschied mich dazu ihm nicht zu antworten. Keine Ahnung wo er mit seinen Fragen hinwollte, also schaute ich ihn nur ruhig an.

Er rollte wieder die Augen und sah dabei aus wie der Panter in ihm. Irgendwie wollte ich kichern als er sich plötzlich aufrichtete und einen Arm um meine Taille schlang.

Sein hübsches Gesicht das fein, aber wie gesagt, alles andere als weiblich war, war meinem plötzlich wieder ganz nahe. Es verschlug mir die Sprache. Von unten herab schaute er mich schmunzelnd durch einen dunklen Fächer Wimpern an, für den manche Nymphe alles gegeben hätte.

„Du musst keine Angst vor mir haben. Ich werde dich nicht fressen.“ Er ließ es sexuell klingen. So als würde es nicht stimmen was er sagte, aber nicht in der üblichen Art und Weise. Einfach mal so wurde mir untenrum so heiß, dass ich mir am liebsten die Kleider vom Körper geschält hätte. Mein Atem wurde immer schneller, je länger er mir so nah blieb.

„Du weckst in mir ganz andere Gelüste.“ Schelmisch schaute er zu mir hoch. So, als würde sich ihm keine jemals verwehren können und ich muss zugeben im Moment konnte ich das auch nicht. Das hatte ich schon gehört. Gestaltwandler hatte eine starke sexuelle Energie, die sie zu Macht über andere formen konnten, wie es ihnen beliebte.

„Es würde dir gefallen…“ Seine Hand rutschte ungeniert an meinem Rücken herab. Er knetete mein Steißbein, packte mich dann dort und drückte mich mit dem Unterkörper gegen sich. Er war hart und hatte nichts an. Ein peinlicher keuchender Laut tief aus meiner Kehle entkam meinen Lippen, als er der Bewegung mit seinen Hüften entgegen kam und ich krallte mich an seine Schultern, um nicht einfach umzukippen oder so etwas peinliches…natürlich mit dem Messer in der Hand. Das gab mir wenigstens ein klein wenig Sicherheit.

„Du riechst… verführerisch…“ Seine Nase glitt über mein Schlüsselbein, das aus dem verrutschten Stoff schaute. Ich konnte dabei seine seidigen raspelkurzen Haare aus voller Nähe bewundern und widerstand gerade mal so dem Drang über seinen runden Kopf zu streichen und auch ihn zu erkunden. Bei all dieser Nähe schlug mein Herz allerdings bis in mein Gehirn, denn ich wusste, dass er immer noch ein Raubtier war und dass er mir mit einer winzigen Bewegung seiner Lippen die Kehle rausreißen konnte, wenn er wollte.

Er schien jedoch ganz andere Dinge vorzuhaben und die waren mir aber genauso wenig geheuer.

„Ich frage mich… wie du schmeckst…“ und plötzlich fühlte ich etwas nasses heißes das über mein Schlüsselbein glitt. Der peinliche keuchende Laut aus den Tiefen meiner Kehle kam wieder nach oben gekrochen und ich schlug schnell eine Hand vor den Mund, damit er ihn nicht hörte. Er lachte heiser gegen meine Haut, als er fühlte wie mein Körper sich vor Anstrengung verspannte und gleichzeitig anfing zu beben… vor Anstrengung, um ihm nicht zu zeigen, was diese Bestie mit mir anstellte. Sein Lachen war nicht besser und streichelte wieder mein Inneres mit sanften Berührungen.

„Ich weiß, dass du erregt bist. Du kannst es nicht vor mir verstecken, also entspann dich.“ Er schaute wieder verführerisch lächelnd hoch in mein Gesicht und ich hätte ihm gern eine rein gehauen, oder ihn geküsst. Schnell schüttelte ich den Kopf um solche Gedanken zu vertreiben.

Er kostete diese Macht über mich aus und war sich meiner vollkommen sicher, sicher, dass er das kleine dumme Menschlein in seiner Gewalt hatte, dass er ein neues Spielzeug gefunden hatte. Ich konnte es in seinem selbstsicheren Blick sehen. Ich konnte sehen, dass er mehr mit mir vorhatte als hier im Laub zu sitzen und mich mit Worten zu verführen.

Doch nicht mit mir!

Ich musste mich zusammenreißen, musste diesen harten Körper unter mir verdrängen und wie gut es sich anfühlte von ihm gehalten zu werden.

Ich war stark. Ich würde keine Sklavin werden!

Ich lächelte. Langsam. Er runzelte etwas irritiert die Stirn, ließ es aber zu als ich mit meinen Fingern in seinen Nacken fuhr und dort mit den seidig zarte kurzen Härchen spielte. Dabei ließ ich das Messer natürlich immer noch nicht los. Keine Ahnung was ich machte, ich machte es einfach und es war mir sehr peinlich.

Doch ich musste ihn loswerden bevor er diesen gruseligen erotischen Bann weiter um mich spann und ich komplett willenlos wurde.

„Du bist… sehr hübsch… und deine Stimme… sie ist… erotisch… sie bewegt etwas tief in mir…“ flüsterte ich und er schaute als hätte er es schon tausendmal gehört und als könnte er es noch weitere tausend Male hören. Selbstzufriedener arroganter Arschkater! „Und so stark… So männlich… So… mächtig… Als wärst du ein König.“ Er sah immer selbstzufriedener aus und war froh, dass ich das auch erkannt hatte. Er nickte bei jedem neuen Kompliment zustimmend, was unter anderen Umständen mehr als witzig gewesen wäre.

Ich beugte mich weiter herab, so dass unsere Gesichter noch millimeterweit entfernt waren. GOTT… mir wurde ganz anders… Trotzdem flüsterte ich direkt in seinen Mund.

„Du bist… einfach gesagt… eine stinkende seelenlose Bestie und ich werde mich dir niemals hingeben!“ Dann stach ich ihm das Messer in den Rücken. Ja, ich weiß es war nicht nett so von hinten, aber er würde mich sonst niemals loslassen. Im gleichen Moment sprang ich von ihm und war froh, dass er so verwirrt war und seine Umarmung lockerte.

Er grölte wütend… menschlich mit einem Hauch von tierischem Brüllen.

„Ich dachte du stehst auf Schmerzen?“ rief ich ihm frech zu. Ich lachte der Gefahr ins Gesicht und dann lief ich besser schnell davon.

Im Laufen drehte ich mich um, weil sein Geschrei verstummte. Er kniete nackt, muskulös und sehr männlich auf dem Waldboden… Dann verengte er die Augen zu Schlitzen und zog die Lippen hoch über seine geraden strahlend weißen Zähne… Sein Knurren konnte ich bis tief in meinen Bauch fühlen, genauso wie sein Lachen zuvor. Ich rannte lieber mal schneller.

Sein Knurren war eine kleine Warnung, bevor ich schockiert sah, wie er anfing sich zu verwandeln… wie sich seine Knochen und Muskeln unter der glatten makellosen Haut verschoben, neu zusammenfügten und förmlich anschwollen.

„NEIN!“ schrie ich panisch und rannte schneller. Doch ich wusste, nachdem was ich gerade getan hatte, gab es kein Entkommen mehr.

CUT!

Ich danke meinem persönlichen Bella Baby Jahonni für ihre Betaarbeit und unsere lustigen und auch ernsten und auch dämlichen und vor allem vor Sadismus und Sarkasmus triefenden Skypegespräche.

Alles weitere gibt es bald. Ich denke ich werde hier einmal alle zwei Wochen posten. Mehr sag ich jetzt nicht. Außer… WIE FANDET IHR DAS ERSTE KAPITEL DENN ICH BIN SO AAAAAAAAAAufgeregt!

Ach ja Sound of Blood wird NATÜRLICH beendet und IwR auch, zur rechten Zeit zumindest.

Hier könnt ihr für mich bei dem Award von der süßen Sonja-Mausi stimmen, wenn ihr wollt:

http://mausi33-forum-award.blogspot.com/p/die-kategorien.html

Und hier geht’s zu meinem neuen kleinen, aber feinen Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=zCyiMyfjyEs

Also ansagen machen! Ich will MEINUNGEN! ;)

Knutsch!

DonBoth

3 Kommentare:

  1. Waaah ich wurde nicht enttäuscht!
    Das ist DER HAMMER! :D Ich liebe alle deine Geschichten die ich bis jetzt gelesen habe! Ich hätte wissen müssen das auch diese GENIAL ist!
    Obwohl ich dreiecks geschichten hasse weil ich immer viel zu sehr mitleide... werde ich sie weiterverfolgen. Ich glaube du könntest alles so schreiben das es mir gefallen würde! ;)
    Lg Mell

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  2. Absolute Suchtgefahr! Wann geht es weiter????

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